Ukrainischer Geheimdienst steckt hinter Anschlag auf russisches Oberkommando

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Eine anonyme Quelle des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU) erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Ukrinform, dass es sich bei der Ermordung des russischen Generalleutnants Igor Kirilow am Dienstag (17.12.2024) in Moskau um eine Sonderaktion des Geheimdienstes handelte. Kirilow war der Leiter der russischen Abteilung für radiologische, chemische und biologische Abwehr.

Der SBU selbst hatte Kirilow einen Tag zuvor wegen der Anordnung des Einsatzes von Chemiewaffen gegen die ukrainische Armee an der Front für kriegsverbrecherisch verdächtig erklärt. Laut der am Montag veröffentlichten Untersuchung des ukrainischen Geheimdienstes wurden mehr als 4.800 Fälle dokumentiert, in denen russische Streitkräfte auf seinen Befehl hin an der Ost- und Südfront der Ukraine verbotene chemische Waffen eingesetzt haben.

„Dabei handelt es sich insbesondere um K-1-Kampfgranaten, die mit giftigen Reizstoffen bestückt sind“, heißt es in der SBU-Erklärung, in der betont wird, dass der Einsatz dieser Substanzen nach internationalem Recht verboten ist. Wenn diese chemisch geladenen Granaten aktiviert werden, greifen ihre giftigen Bestandteile die Schleimhäute an, insbesondere die Augen und die Atemwege.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Aus der SBU-Erklärung geht hervor, dass mehr als 2.000 ukrainische Militärangehörige unter den Auswirkungen der von Russland eingesetzten chemischen Waffen gelitten haben. Demnach setzen die Kreml-Kräfte Drohnen ein, um die giftigen Substanzen gegen ukrainische Verteidigungsanlagen einzusetzen, um die Truppen Kiews zum Verlassen ihrer Stellungen zu zwingen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kiew direkt oder indirekt die Verantwortung für Angriffe auf russisches Territorium oder in russisch besetzten Gebieten gegen russische Militärs und andere an der militärischen Aggression gegen die Ukraine beteiligte Personen übernommen hat. Diese gezielten Angriffe sollen die militärischen Fähigkeiten und die Moral der Invasionstruppen schwächen.

Der Einsatz chemischer Waffen in bewaffneten Konflikten stellt einen schweren Verstoß gegen internationale Verträge wie das Chemiewaffenübereinkommen von 1993 dar, dem sowohl Russland als auch die Ukraine als Vertragsstaaten angehören. Diese Waffen verursachen unnötiges Leid und wahllosen Schaden, und ihr Einsatz wird von der internationalen Gemeinschaft aufs Schärfste missbilligt.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 beschuldigen sich beide Seiten gegenseitig, Kriegsverbrechen und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht begangen zu haben. Während Kiew wahllose Angriffe auf Zivilisten und den Einsatz verbotener Waffen anprangert, wirft Moskau den ukrainischen Streitkräften vor, die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen und zivile Infrastrukturen in den von Russland kontrollierten Gebieten anzugreifen.

Internationale Organisationen wie die UNO und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz haben alle Parteien wiederholt aufgefordert, das humanitäre Völkerrecht zu achten, die Zivilbevölkerung zu schützen und den Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Es wurden auch Ermittlungen eingeleitet, um mögliche Kriegsverbrechen in diesem Konflikt zu dokumentieren und strafrechtlich zu verfolgen.

Quelle: Agenturen