Am Flughafen Son Sant Joan auf Mallorca wurde ein Betreiber eines Nachtlokals von der Polizei festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, rund 700.000 Euro an staatlichen Corona-Hilfen erschlichen zu haben. Der Verdächtige befindet sich nun in Untersuchungshaft und soll nach Deutschland ausgeliefert werden.
Die Festnahme erfolgte am vergangenen Mittwoch, als der Mann gerade im Begriff war, einen Flug nach München zu besteigen. Gegen ihn liegt ein europäischer Haftbefehl vor, der auf den Vorwurf des Subventionsbetrugs im großen Stil basiert. Die Ermittler werfen ihm vor, zwischen September 2020 und Oktober 2021 über verschiedene Firmen Hilfen beim deutschen Staat beantragt und erhalten zu haben, auf die er nach Ansicht der Ermittler keinen Anspruch hatte.
Die betroffene Summe beläuft sich auf etwa 700.000 Euro. Obwohl seine deutsche Staatsbürgerschaft noch nicht vollständig bestätigt ist, ist bekannt, dass er in der Szene an der Playa de Palma kein Unbekannter ist.
Nach seiner Festnahme wurde er einem Richter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Die Justiz plant, seine Auslieferung nach Deutschland vorzubereiten. Bis dahin bleibt er in einer Haftanstalt auf Mallorca.
Es gibt viele offene Fragen, insbesondere warum die Festnahme gerade jetzt und am Flughafen erfolgte. Laut Ermittlerkreisen erleichterte der geplante Rückflug den Zugriff. Es sei üblich, bei internationalen Haftbefehlen an Transitpunkten zu intervenieren, und der Flughafen Son Sant Joan sei ein solcher Ort.
Es ist wichtig zu betonen, dass bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt. Die zuständigen Behörden in Deutschland und auf den Balearen arbeiten nun an den nächsten Schritten, einschließlich der formalen Auslieferung.
Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens zeigt dieser Fall, dass internationale Ermittlungen auch kleine Flughäfen und Urlaubsorte erreichen können. Die Kontrollen werden ernster genommen, und alte Geschichten bleiben nicht immer ohne Folgen.
Quelle: Agenturen