Untersuchung der Übernahme von Air Europa durch IAG

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Die Europäische Kommission hat am Mittwoch (24.01.2024) eine eingehende Untersuchung der geplanten Übernahme von Air Europa durch IAG, die spanisch-britische Muttergesellschaft von Iberia, eingeleitet, da sie Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des Zusammenschlusses auf den EU-Wettbewerb hat.

Der vorläufigen Untersuchung Brüssels zufolge könnte das Vorhaben den Wettbewerb auf dem Markt für Passagierflugdienste auf einer Reihe von Inlands-, Kurz- und Langstreckenverbindungen beeinträchtigen.

Die Kommission ist zu dem Schluss gekommen, dass der Zusammenschluss die spanischen Inlandsstrecken beeinträchtigen könnte, insbesondere diejenigen, auf denen der Hochgeschwindigkeitszug keine Alternative bietet, sowie die Strecken zwischen dem spanischen Festland und den Balearen und Kanarischen Inseln.

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Sie warnt auch vor einem Rückgang des Wettbewerbs auf Strecken zwischen Madrid und einigen der wichtigsten Städte des Europäischen Wirtschaftsraums sowie auf Strecken, die die spanische Hauptstadt mit Zielen wie Israel, Marokko, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz verbinden, wo beide Parteien eine Direktverbindung anbieten.

Bestimmte Langstreckenverbindungen zwischen Madrid und Nord- und Südamerika, auf denen beide Parteien eine Direktverbindung anbieten und nur wenige Nonstop-Konkurrenten im Wettbewerb stehen, könnten ebenfalls betroffen sein.

Im Rahmen ihrer eingehenden Untersuchung wird die Kommission prüfen, ob das starke Slot-Portfolio der beteiligten Unternehmen, insbesondere auf dem Flughafen Madrid-Barajas, die Erbringung von Luftverkehrsdiensten durch andere Fluggesellschaften behindern könnte, sowie die voraussichtlichen Auswirkungen des Vorhabens auf indirekte Verbindungen, z.B. auf Langstreckenverbindungen nach Südamerika, wo es nur wenige Non-Stop-Verbindungen gibt.

Sie wird auch die wahrscheinlichen Auswirkungen des Vorhabens auf Strecken prüfen, auf denen andere Fluggesellschaften für ihren eigenen Betrieb auf den Zugang zum Inlands- und Kurzstreckennetz der beteiligten Unternehmen angewiesen sind, was sich auf ihre Dienste zu internationalen Zielen auswirken könnte, die auch von IAG bedient werden.

Das Vorhaben wurde am 11. Dezember 2023 bei der Kommission angemeldet, so dass die Europäische Kommission derzeit 90 Arbeitstage bis zum 7. Juni 2024 Zeit hat, um eine Entscheidung zu treffen, obwohl sie auch hier die Möglichkeit hat, die Uhr mit Verlängerungen von 15 oder 20 Arbeitstagen anzuhalten.

Quelle: Agenturen