Am Montag, dem 28. April 2025, wurde Spanien gegen 12:32 Uhr mittags von einem beispiellosen Stromausfall heimgesucht, der das ganze Land lahmlegte. Innerhalb weniger Sekunden fiel etwa 60 % der Stromversorgung aus, was einem Verlust von 15.000 Megawatt entspricht. Die Ursache für diesen plötzlichen Ausfall ist noch immer unbekannt.
Die Störung hatte weitreichende Folgen: Züge kamen zum Stillstand, Ampeln fielen aus und Millionen von Menschen waren ohne Strom, Internet und Mobilfunk. In Städten wie Madrid und Barcelona wurden Menschen aus Aufzügen und U-Bahnen evakuiert, und Flughäfen mussten auf Notstromaggregate umstellen. Der öffentliche Nahverkehr kam weitgehend zum Erliegen, und Schulen in verschiedenen Regionen wurden geschlossen.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez erklärte, dass alle möglichen Ursachen untersucht würden, darunter technische Störungen, Cyberangriffe und atmosphärische Phänomene. Obwohl einige Quellen auf einen möglichen Cyberangriff hinwiesen, wurden keine konkreten Hinweise gefunden, die diese Theorie stützen.
Auch aus Portugal kam eine Theorie, die inzwischen offenbar verworfen wurde. Der portugiesische Netzbetreiber Redes Energéticas Nacionais meldete zunächst, dass ein seltsames meteorologisches Phänomen in Spanien möglicherweise die Ursache für den Ausfall sei. Dabei war von einem „induzierten atmosphärischen Phänomen in Form einer Vibration“ die Rede. Am selben Nachmittag zog die Organisation diese Erklärung jedoch wieder zurück.
Eine induzierte atmosphärische Schwingung ist laut Meteored eine Störung in der Atmosphäre, die durch ein externes Ereignis, meist künstlichen oder teilweise natürlichen Ursprungs, verursacht wird. Diese Schwingung erzeugt Wellen oder Vibrationen in der Luft oder in höheren Schichten der Atmosphäre. Meteorologen erklären, dass sich diese Schwingungen als akustische Wellen (wie Infraschall) oder als elektromagnetische Störungen ausbreiten können. Wenn sie stark genug sind, können sie sogar elektronische Systeme, Stromnetze oder Kommunikationssysteme stören.
Laut Jorge Fabra, ehemaliger Präsident von Red Eléctrica, ist der Vorfall in seiner 45-jährigen Karriere beispiellos. Er betonte, dass die genaue Ursache noch ermittelt werden müsse, deutete jedoch an, dass eine Störung in der Verbindung mit Frankreich, möglicherweise verursacht durch einen Brand unter einer Hochspannungsleitung, eine Rolle gespielt haben könnte.
Die Europäische Kommission erklärte, es gebe keine Hinweise auf vorsätzliche Sabotage oder einen Cyberangriff. Dennoch bleibt die genaue Ursache der Störung unbekannt, und die Untersuchungen dauern noch an.
Der Vorfall hat die Anfälligkeit des Stromnetzes aufgezeigt und die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur und das Krisenmanagement unterstrichen.
Obwohl der Großteil der Stromversorgung inzwischen wiederhergestellt ist, gibt es in einigen Gebieten weiterhin Probleme im öffentlichen Nahverkehr und in der Kommunikationsinfrastruktur. Die Behörden rufen zu Geduld und Zusammenarbeit auf, während die Ermittlungen fortgesetzt werden.
Quelle: Agenturen




