Der amerikanische Regisseur David Lynch, zu dessen Werken „Blue Velvet“ oder „Twin Peaks“ gehören, ist im Alter von 78 Jahren gestorben, wie seine Familie am Donnerstag (16.01.2025) über die sozialen Netzwerke mitteilte. „Mit tiefem Bedauern geben wir, seine Familie, das Ableben des Menschen und Künstlers David Lynch bekannt. Wir würden es begrüßen, wenn wir in dieser Zeit etwas Privatsphäre hätten. Es herrscht eine große Leere in der Welt, da er nun nicht mehr unter uns weilt. Aber, wie er zu sagen pflegte: ‚Behalte den Doughnut im Auge und nicht das Loch’“, heißt es auf der Facebook-Seite des exzentrischen Filmemachers.
Lynch hatte im vergangenen August bekannt gegeben, dass er an einem Lungenemphysem leidet, einer chronischen Erkrankung, bei der die Lungen verstopfen und das Atmen schwerfällt. Die Krankheit hinderte ihn daran, das Haus zu verlassen und somit auch daran, selbst Filme zu drehen.
Der in Missoula, Montana, geborene Filmemacher wurde für „The Elephant Man“ (1980), „Blue Velvet“ (1986) und „Mulholland Drive“ (2001) viermal für den Oscar nominiert, aber die einzige Statuette, die er gewann, war eine Ehrenstatue, die er 2019 erhielt.
Er begann seine Karriere in den 1960er Jahren und sein erster Film, „Eraserhead“, wurde zu einem experimentellen Filmklassiker, der die Geschichte von Henry Spencer erzählt, einem Mann, der in einer dunklen, industriellen Welt lebt und gezwungen ist, sich um seinen Sohn, ein deformiertes Wesen, zu kümmern. Seine Karriere begann mit „The Elephant Man“, der auf der wahren Geschichte von Joseph Merrick basiert, einem Briten aus dem 19. Jahrhundert, der an schweren körperlichen Missbildungen litt, was ihm seine erste Oscar-Nominierung einbrachte. Lynch adaptierte 1984 auch Frank Herberts „Dune“, das nicht so erfolgreich war wie erwartet, aber zwei Jahre später veröffentlichte er „Blue Velvet“, eines der wichtigsten Werke seiner Karriere, in dem er Themen wie Voyeurismus, Begehren, Gewalt und menschliche Komplexität erforschte.
Der Regisseur war auch für „Twin Peaks“ verantwortlich, eine in ihrer Erzählweise innovative Serie, die mit der konventionellen Struktur in sich geschlossener Episoden brach. In den letzten Jahren war er in den sozialen Netzwerken mit humorvollen Botschaften aktiv, z.B. kündigte er jede Woche in einem Video auf X an, dass „es wieder Freitag sei“. Etwas, das er in den letzten Monaten nicht mehr tat
Quelle: Agenturen




