Der spanische Minister für Verkehr und nachhaltige Mobilität, Óscar Puente, hat Ryanair scharf kritisiert. Seiner Meinung nach versucht die irische Billigfluggesellschaft Druck auszuüben, indem sie behauptet, dass Flüge aufgrund der Erhöhung der Flughafengebühren durch den Flughafenbetreiber Aena gestrichen werden müssen.
Puente behauptet jedoch, dass dies nicht stimmt, da Ryanair im Jahr 2025 eine Million zusätzliche Sitzplätze auf dem spanischen Markt angeboten hat und dies im Jahr 2026 erneut tun wird.
Der Minister betont, dass dieses Spiel vor allem für Reisende, die regionale Flughäfen nutzen, nachteilig ist. Laut Puente nimmt Ryanair Passagieren kleinere Flughäfen weg, um sie dann über größere Flughäfen reisen zu lassen. Davon wären Regionen mit weniger Infrastruktur direkt betroffen.
Puente verteidigt gleichzeitig das spanische Steuersystem. Seiner Meinung nach ist es klar, vorhersehbar und den Fluggesellschaften seit langem bekannt. Ryanair wisse genau, wie die Regeln funktionieren, so der Minister, und tue so, als sei es von Kosten überrascht, die bereits zuvor festgelegt worden seien.
Er wies außerdem darauf hin, dass Ryanair dieses Verhalten auch in anderen europäischen Ländern an den Tag legt. Seiner Meinung nach ist es eine bekannte Strategie des Unternehmens, Druck auf Regierungen auszuüben, wenn es um höhere Abgaben oder strengere Vorschriften geht.
Der Minister deutete an, dass auch er persönlich im Visier von Ryanair stehe. „Sie glauben, mich treffen zu können, weil ich zuvor erklärt habe, dass wir gerne sehen würden, dass sie mehr Passagiere über Regionalflughäfen fliegen lassen”, erklärte er. Laut Puente handelt es sich hierbei um eine Form der Erpressung, die vor allem die Reisenden trifft.
Der Konflikt zwischen Ryanair und der spanischen Regierung scheint vorerst noch nicht beendet zu sein. Unterdessen bleibt die Frage, was dies für die Zukunft der Regionalflughäfen und ihre Verbindungen zum Rest Europas bedeutet.
Quelle: Agenturen