An der Costa del Sol ist ein regelrechter Kampf um die besten Plätze am Strand entbrannt. Früh am Morgen tauchen Reihen von Sonnenschirmen, Stühlen und Handtüchern auf, oft ohne dass jemand dabei ist. Diese Sachen werden abgestellt, um Plätze zu reservieren, manchmal Stunden bevor der Besitzer zurückkommt. Für viele Strandbesucher ist dies ein Ärgernis.
Dieses Phänomen ist alles andere als neu und besteht schon seit Jahren. Nicht nur die Strände der Costa del Sol sind davon betroffen, auch an der Costa Blanca, der Costa Dorada, der Costa Brava sowie auf den Balearen und den Kanarischen Inseln kommt es häufig vor. Oft (aber nicht immer) sind es ältere Männer, die früh aufstehen und mit Stühlen, Sonnenschirmen und manchmal sogar Kühlboxen bepackt sind, um ihren Lieblingsplatz stundenlang zu besetzen.
Die Gemeinde Vélez-Málaga hat daher beschlossen, streng durchzugreifen. Die örtliche Polizei entfernt künftig unbeaufsichtigt zurückgelassene Gegenstände, noch bevor der Andrang beginnt. Alles, was gefunden wird, kommt in ein kommunales Depot. Wer seine Sachen zurückhaben möchte, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 300 Euro rechnen.
Auch der Bürgermeister von Torrox findet es nicht fair, dass eine kleine Gruppe die besten Plätze für sich beansprucht. „Der Strand gehört allen, nicht ein paar Frühaufstehern, die ganze Abschnitte für sich reservieren”, sagt er. Das Ziel ist es, den ersten Strandabschnitt für alle frei zu halten, die gerade dort sind.
Wer kurz weggeht, um zu schwimmen oder etwas zu essen, muss keine Strafe zahlen. Die Regeln gelten nur für Gegenstände, die stundenlang unbeaufsichtigt liegen bleiben, um die besten Plätze zu reservieren.
Der Ansatz beschränkt sich nicht nur auf die Costa del Sol. Auch in Badeorten wie Benidorm, Vejer, Salobreña, Peñíscola und Sanxenxo gelten ähnliche Regeln und Sanktionen. Die Bußgelder und Beschlagnahmungen sollen dafür sorgen, dass die Nutzung des Strandes fairer und angenehmer wird.
Touristen und Einheimische reagieren geteilt. Einige halten diese Maßnahme für längst überfällig, andere halten sie für zu streng. Tatsache ist, dass der traditionelle „Sonnenschirmkrieg” an der spanischen Küste nun immer häufiger mit einer teuren Rechnung endet.
Quelle: Agenturen