Vermeiden Sie Bußgelder an den Stränden

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Wussten Sie, dass an spanischen Stränden zahlreiche Regeln, Verbote und Verhaltensvorschriften gelten? Viele dieser Vorschriften sind nicht landesweit, sondern regional oder lokal festgelegt, sodass es manchmal schwierig ist, herauszufinden, was an Ihrem Lieblingsstrand erlaubt ist und was nicht. So kann es beispielsweise sein, dass Sie an bestimmten Stränden eine Geldstrafe für das Rauchen erhalten, während dies an anderen Stränden kein Problem ist. Darüber hinaus können spezifische Richtlinien für die Nutzung von Sonnenschirmen oder das Abspielen von Musik gelten. In einigen Gemeinden ist auch das Urinieren im Meer oder am Strand verboten.

Die meisten landesweiten Vorschriften für Strände und die spanische Küste finden Sie in der Ley de Costas, dem Küstengesetz. Wie bereits erwähnt, sind die meisten Strandregeln jedoch lokal, provinzial oder regional geregelt und daher überall unterschiedlich.

Grundsätzlich gibt es an den Stränden immer ein großes Schild mit den Regeln, die zu beachten sind. Bei Nichtbeachtung drohen Strandbesuchern in einigen Gemeinden Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro. Nachfolgend finden Sie 20 Beispiele für Verhaltensregeln, die an einigen Stränden in Spanien gelten.

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In das Meer pinkeln
Die auffälligste Regel von allen: In das Meer pinkeln! Die Gemeinde Marbella will bis 2024 ein Pinkelverbot im Meer oder am Strand mit Strafen bis zu 750 Euro einführen. Der luxuriöse Küstenort folgt damit der Stadt Málaga, die ein ähnliches Pinkelverbot mit Strafen bis zu 300 Euro hat.

Es gibt jedoch noch weitere Städte entlang der spanischen Küste, in denen ein Urinierverbot gilt, wie beispielsweise Vigo in Galicien, wo es seit 2021 verboten ist, ins Meer zu pinkeln. Im Jahr 2017 führte die Gemeinde San Pedro del Pinatar in Murcia ein Urinierverbot ein, das mit der Verschmutzung des Binnenmeeres Mar Menor zusammenhängt. In der Gemeinde Muro auf der Insel Mallorca gilt bereits seit 2011 ein Urinierverbot, ebenso wie das seit 2010 geltende Urinierverbot an den Stränden von Valencia.

Shampoo und Seife
An praktisch allen Stränden Spaniens ist es verboten, zu duschen oder ins Meer zu gehen und sich mit Shampoo und Seife zu waschen. Das gilt also für Duschen, Fußwaschbecken und das Meer, einen See oder einen Fluss.

Grillen und offenes Feuer
An spanischen Stränden ist es nicht erlaubt, Feuer zu machen, zu grillen oder mit Feuer zu hantieren. Eine Ausnahme bildet das San Juan-Fest, bei dem an den Stränden Spaniens (kontrollierte) Lagerfeuer entzündet werden dürfen.

Schwimmen bei roter Flagge
Die rote Flagge am Strand bedeutet, dass Gefahr im Wasser besteht und es daher zu gefährlich zum Schwimmen ist und die Strandbesucher am Strand bleiben müssen. Das klingt seltsam, denn eigentlich sollte jeder wissen, wie weit er sich hinauswagen kann, aber Städte wie Estepona, Lloret de Mar, Salou, Castelldefels und Valencia wollen keine Probleme und daher wird das Schwimmen bei roter Flagge als schweres Vergehen angesehen, das mit Geldstrafen von bis zu 3000 Euro geahndet wird.

Platz reservieren
Das Reservieren eines Platzes am Meer an einem Strand ist in vielen Gemeinden nicht mehr erlaubt und kann mit einer Geldstrafe geahndet werden. Gandía, Benidorm, San Pedro del Pinatar (die Gemeinde, in der man ins Meer pinkeln darf) und Torrox sind nur einige Gemeinden, die es nicht erlauben, Stühle und Sonnenschirme am Strand aufzustellen, um sich einen Platz zu reservieren. Es können Strafen bis zu 300 Euro verhängt werden, und das Reinigungspersonal der Strände ist angewiesen, alle Stühle und Sonnenschirme zu entfernen, wenn niemand anwesend ist.

Verrostete Sonnenschirme
Es klingt unglaublich, ist aber wahr. In Valencia ist es nicht erlaubt, mit verrosteten Sonnenschirmen und Sonnenschirmständern an den Strand zu gehen, diese werden vom Reinigungspersonal und/oder der Polizei konfisziert. Der Grund dafür ist, dass diese verrosteten Sonnenschirme Verletzungen verursachen können und nicht gut für die Umwelt sind.

Sechs Meter von der Küste entfernt
An vielen Stränden in der Region Valencia ist es nicht erlaubt, innerhalb von sechs Metern vom Meerwasser auf dem Strand Handtücher auszubreiten und Liegestühle oder Stühle aufzustellen. Der Grund dafür ist, dass ein bestimmter Bereich für Menschen freigehalten werden muss, die schwimmen oder im Wasser spazieren gehen möchten, und um eventuelle Rettungsaktionen reibungslos durchführen zu können.
Straßenverkauf
Auf den Stränden ist Straßenverkauf verboten. Dies ist ein allgemeines Verbot, das in der Praxis jedoch nicht durchgesetzt wird. Denn wer wurde noch nie von Verkäufern an einem Strand in Spanien belästigt? Von afrikanischen Figuren, DVDs (ja, die gibt es noch), Schals, Massagen, Getränken, Cocktails und Essen bis hin zu Schuhen, Mützen und Poloshirts – es gibt nichts, was man sich nicht vorstellen kann, was nicht in den Strandläden in Spanien angeboten wird (vor allem an den beliebten und belebten Stränden).

Rauchen
Es gibt immer mehr Strände in Spanien, an denen das Rauchen nicht mehr erlaubt ist. Erstens belästigt ein Raucher mit seinem Rauch andere Strandbesucher, zweitens werden Zigarettenkippen oft einfach weggeworfen oder im Sand vergraben und drittens können Zigarettenkippen einen Brand verursachen, wenn sie weggeworfen werden. Das 2022 geänderte Tabakgesetz besagt, dass das Rauchen an Stränden grundsätzlich verboten ist, dass die Gemeinden dies jedoch selbst regeln können. Laut dieser Website ist die Zahl der Strände, an denen das Rauchen verboten ist, inzwischen auf 897 „playas sin humo” gestiegen.

Partys und Musik
An den meisten Stränden ist Musik nur erlaubt, wenn in der Gemeinde eine offizielle Feier stattfindet. In anderen Gemeinden ist Musik am Strand nicht erlaubt, wie beispielsweise in Gozón, Almuñecar, Motril, Valencia und Tossa de Mar, wo seit 2009 sogar Junggesellenabschiede verboten sind. Mit eigenen Lautsprechern am Strand zu liegen und eigene Musik zu hören, ist also nicht erlaubt und kann mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Sandburgen
Schade für alle Kinder, aber in den Gemeinden Villa de Arisco und Arona auf der Kanarischen Insel Teneriffa ist es nicht erlaubt, Sandburgen zu bauen. Wenn ein Kind (oder ein Erwachsener) dennoch eine „castillo de arena” baut, kann dies mit Geldstrafen zwischen 600 und 1500 Euro geahndet werden. Die Gemeinden argumentieren, dass die Sandburgen das Erscheinungsbild des Strandes beeinträchtigen. ):

Ballspiele
In Cádiz, Benidorm, Chipiona, Málaga und San Pedro del Pinatar (Murcia) ist es verboten, mit Bällen zu spielen, sei es Fußball oder mit Schlägern. Das ist weder am Strand noch im Meer erlaubt. Dies sei laut den Gemeinden zu gefährlich für andere Strandbesucher.

Sex
In Tossa de Mar ist es, wie im Rest des Badeortes, nicht erlaubt, an öffentlichen Stränden Sex zu haben. Wer dabei erwischt wird, muss 1500 Euro zahlen … pro Paar (nicht pro Person, das ist immerhin ein Trost). Die Frage ist natürlich … ob man an den übrigen Stränden Spaniens Sex in der Öffentlichkeit haben darf.

FKK
Nacktbaden ist in praktisch ganz Spanien nur an speziell dafür zugelassenen Stränden erlaubt. Das bedeutet, dass es nicht erlaubt ist, nackt (also ohne Badekleidung) am Strand zu liegen, zu laufen und im Meer zu schwimmen. Dennoch gibt es auch viele Strände, an denen es erlaubt ist oder zumindest nicht geahndet wird. Offiziell gibt es in Spanien über 440 „playas naturistas”.

Fahrzeuge
Egal, ob zwei, drei oder vier Räder, Fahrzeuge sind an vielen Stränden verboten. Das gilt also für Fahrräder, Karren, Autos, Motorroller, Jeeps, Segways, aber auch Kinderwagen in einigen Gemeinden wie Gozón (Asturien). Eine Ausnahme bilden Rollstühle, die natürlich nicht verboten werden können.

Camping und Übernachten
Das Übernachten (außer zur Siesta) und Campen an Stränden ist nicht erlaubt. In Valencia, Málaga und Benidorm ist dies das ganze Jahr über verboten. Zelte dürfen nicht aufgestellt und Tische und Stühle nicht aufgestellt werden. Achten Sie auch auf Ihr Wohnmobil oder Ihren Wohnwagen, denn es ist nicht überall erlaubt, zu übernachten (pernoctar). Wenn ein Verbotsschild steht, bedeutet dies, dass niemand in einem Fahrzeug übernachten darf, auch nicht in Personenkraftwagen. Die Bußgelder können bis zu 1500 Euro betragen.

Bezahlen für den Strand
In Spanien ist es nicht erlaubt, für die Nutzung eines Strandes Geld zu verlangen. Alle Strände in Spanien sind öffentlich und kostenlos zugänglich, es gibt in Spanien keine Privatstrände. In der Praxis wird jedoch für die Nutzung von Liegestühlen und Sonnenschirmen oder für Parkplätze eine Gebühr erhoben. Auf Menorca wird eine Mautgebühr erhoben, um über ein Grundstück zu fahren, um zu einem Strand zu gelangen (zumindest war das vor langer Zeit noch so). In Spanien gibt es also KEINE Privatstrände, auch wenn manche Menschen und Unternehmen das glauben.

Hunde
An fast allen Stränden Spaniens sind Hunde nicht erlaubt. Ausnahmen bilden natürlich die Strände, die speziell für Hunde geeignet sind. Davon gibt es mittlerweile mehr als 115 in ganz Spanien, oft in den Wintermonaten in Gebieten, in denen keine Touristen zum Sonnenbaden und Schwimmen kommen. Jede Gemeinde hat jedoch ihre eigenen Sonderregelungen für das Mitbringen von Hunden an Strände, daher erkundigen Sie sich am besten bei der Gemeinde, in der Sie wohnen oder Ihren Urlaub verbringen.

Abfälle zurücklassen
Das muss eigentlich nicht extra erwähnt werden, denn das Zurücklassen von Abfällen an Stränden ist in Spanien verboten. Leider zeigt die Praxis, dass diese Regel nicht eingehalten wird und die Strände jeden Tag gereinigt werden müssen. Ist es wirklich so schwer, seinen eigenen Müll mitzunehmen? Wenn man ihn zum Strand mitnehmen kann, warum kann man ihn dann nicht auch wieder mitnehmen? Wer dabei erwischt wird, muss mit Geldstrafen zwischen 750 und 3000 Euro rechnen.

Mobiltelefon
Für viele wäre dies ein schönes Verbot: die Nutzung von Mobiltelefonen am Strand nicht mehr zu erlauben. Leider gibt es dieses Verbot (noch) nicht und es ist fraglich, ob es jemals kommen wird. Dennoch können Menschen mit einem Mobiltelefon ziemlich nervig sein, wenn sie telefonieren (laut sprechen, Lautsprecher einschalten), Musik hören (Lautsprecher) und keine Rücksicht auf ihre Umgebung nehmen, sondern nur auf den kleinen Bildschirm starren. Außerdem können Menschen unbeabsichtigt Fotos und Videos von anderen Strandbesuchern machen, was vor allem Frauen oft nicht gefällt.

Mit einer Drohne fliegen
Drohnen werden immer beliebter und eignen sich perfekt, um wunderschöne Fotos und Videos von beispielsweise Stränden zu machen. In Spanien ist das Fliegen mit einer Drohne am oder über einem Strand nicht verboten, aber man darf nicht höher als 120 Meter über dem Boden fliegen. Drohnen müssen immer in Sichtweite bleiben und man muss auf Sperrgebiete oder Flugverbotszonen achten. Denken Sie auch an das Datenschutzgesetz: Sie dürfen niemals Personen ohne deren Zustimmung fotografieren oder filmen, geschweige denn diese Bilder in sozialen Medien veröffentlichen.

Quelle: Agenturen