Verschärfte Kontrollen auf Mallorca

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 2 Minuten -

Die Stadt Palma de Mallorca hat seit Juni strengere Regeln eingeführt, die zu einer deutlichen Zunahme von Kontrollen und Verwarnungen geführt haben, insbesondere an den Stränden. Diese Maßnahmen haben unterschiedliche Reaktionen bei Anwohnern und Geschäftsleuten hervorgerufen.

Seit der Einführung der verschärften Verordnung wurden rund 4.131 Bußgeldbescheide ausgestellt, was fast einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt wurden etwa 7.702 Fälle von kommunalen Regelverstößen geahndet.

Ein besonderer Fokus liegt auf E-Tretrollern und ähnlichen Kleinfahrzeugen, die mit 2.032 Anzeigen den größten Anteil ausmachen. Hierbei werden vor allem fehlende Helme, Versicherungen und Warnwesten beanstandet. Auch der illegale Straßenverkauf wird verstärkt verfolgt, mit rund 1.232 Fällen.

Lesetipp:  Zufahrt nach Formentor nur noch eingeschränkt
Gustav Knudsen | Kognitive Dissonanz

Zusätzlich wurden 44 Personen belangt, die Waren kauften oder Händler vor Kontrollen warnten. Diese Maßnahmen haben zu Diskussionen an der Playa de Palma geführt. Lokale Geschäftsbetreiber begrüßen die Maßnahmen, da sie eine Abnahme der Belästigung durch aufdringliche Verkäufer feststellen. Kleine Händler und Marktfahrer hingegen beklagen die Härte der Maßnahmen und fordern Übergangsregelungen.

Weitere Verwarnungen betrafen öffentliche Trinkgelage mit Lärmbelästigung (845 Fälle), nicht genehmigte Dienstleistungen wie illegale Strandmassagen (224 Fälle) und die missbräuchliche Nutzung öffentlichen Raums (145 Fälle), einschließlich illegaler Zeltlager und Baden in Brunnen.

Die Kontrollen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Playa de Palma und s’Arenal, wo 1.573 Verwarnungen ausgesprochen wurden. Die Stadt plant, bis 2026 275 zusätzliche Stellen bei der Ortspolizei zu schaffen. Kritiker bemängeln, dass mehr Personal nicht automatisch fairere Verfahren bedeutet. Die Stadt weist Vorwürfe zurück, vulnerable Gruppen würden gezielt ins Visier genommen, und betont, dass alternative Angebote und soziale Unterstützung bereitgestellt werden. Die Gesamtsumme der eingetriebenen Bußgelder steht noch aus, da viele Verfahren noch offen sind.

Quelle: Agenturen