Die mallorquinische Weinlandschaft erlebt bedeutende Neuerungen, die sowohl traditionelle Werte als auch die Anpassung an den Klimawandel widerspiegeln. Die geschützte geografische Angabe (g.g.A.) Vi de la Terra Mallorca hat drei neue, autochthone Rebsorten in ihren Katalog aufgenommen: Escursac, Giró Negre und Esperó de Gall.
Diese Entscheidung, die vom Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei unterstützt wird, unterstreicht das Engagement für lokale Produkte und die Einzigartigkeit der mallorquinischen Weine. Zuvor waren bereits Manto Negro, Cabernet Sauvignon, Fogoneu, Merlot, Monestrell, Sirà, Ull de Llebre, Pinot Noir und Gorgollasa zugelassen.
Die Einführung der neuen Sorten innerhalb der g.g.A. Marke ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung des regionalen Charakters. Laut Joan Llabrés, dem Generaldirektor für Agrar- und Lebensmittelqualität und lokale Produkte, sind diese lokalen Rebsorten ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal. Er betonte auch, dass diese Sorten im Laufe der Zeit wieder an Bedeutung gewonnen haben, während internationale Sorten an Bedeutung verloren haben.
Die neuen Rebsorten können die Farbnuancen der Weine beeinflussen, ohne jedoch die Qualität zu beeinträchtigen. Bereits im Februar hatte die Herkunftsbezeichnung Binissalem die Rebsorte Escursac in ihre Weine aufgenommen. Auch die Herkunftsbezeichnung Pla i Llevant verzeichnet wichtige Änderungen. Hier wurde der zulässige Säuregrad gesenkt, um Weine mit geringerem Säuregehalt zu ermöglichen.
Llabrés erklärte, dass dies eine Reaktion auf die hohen Temperaturen während der Reifung der Trauben auf Mallorca sei, die sich direkt auf den Säuregehalt auswirken. Diese Anpassung ist eine Folge des Klimawandels und soll den Bedürfnissen der Branche entgegenkommen. Die Reduzierung des Säuregehalts wurde bereits in den D.O. Binissalem und der IGP Vi de la Terra umgesetzt.
Die Weinberge der beiden Herkunftsbezeichnungen und der g.g.A. erstrecken sich über eine Fläche von 2.105,4 Hektar, die im Laufe der Jahre gewachsen ist. Dies ist auch auf den guten Ruf der mallorquinischen Weine zurückzuführen. Zwischen 2010 und 2021 verzeichnete die unter den Schutzsiegeln registrierte Fläche ein nachhaltiges Wachstum.
Die D.O. Binissalem umfasst 214,6 Hektar, zwölf Weinkellereien und eine Produktion von 5.844 Hektolitern im Jahr 2025. Die D.O. Pla i Llevant verfügt über 363,9 Hektar Rebfläche, ebenfalls zwölf Weinkellereien und eine Jahresproduktion von 10.031 Hektolitern. Derzeit sind 84 Weinkellereien in der g.g.A. Vi de la Terra vertreten. Diese Entwicklungen zeigen, dass die mallorquinische Weinindustrie bestrebt ist, Tradition und Innovation zu verbinden, um qualitativ hochwertige und einzigartige Weine zu erzeugen.
Quelle: Agenturen
