Die European Motorists Associates (AEA) hat eine neue Liste mit den gefährlichsten Straßenabschnitten in Spanien, den sogenannten „puntos negros“ oder schwarzen Punkten, veröffentlicht. Es handelt sich um 270 Kilometer Straßen, die sich über 72 Abschnitte in 43 Provinzen erstrecken. Diese Straßenabschnitte haben einen Gefahrenindex, der mindestens zehnmal höher ist als der nationale Durchschnitt, basierend auf Daten aus dem Zeitraum 2018-2022.
Auf den normalen (nicht Schnell-)Straßen sticht die N-4a in der Provinz Jaén hervor. Vor allem zwischen Kilometer 252 und 255 ist das Unfallrisiko 198-mal höher als im Durchschnitt. Ein weiterer besorgniserregender Punkt ist der Beginn der A-77a in Alicante, wo sich insgesamt 110 Unfälle mit 158 Opfern ereigneten. Darüber hinaus nennt die AEA auch risikoreiche Abschnitte auf der T-11 bei Tarragona und der A-55 in Mos (Pontevedra), wobei letztere inzwischen verbessert wurde und nicht mehr auf der Liste steht.
Auch auf mautpflichtigen Straßen gibt es offenbar unsichere Abschnitte. Insgesamt wurden 75 gefährliche Streckenabschnitte auf solchen Straßen identifiziert, deren Gefahrenindex mindestens dreimal so hoch ist wie der Durchschnitt. Die AP-36 in Toledo, bei Kilometer 52, gilt als der gefährlichste Abschnitt. Auf der B-23 bei Barcelona wurden die meisten Unfälle auf einer mautpflichtigen Straße registriert.
Spanien verfügt mit insgesamt 17.666 Kilometern über das größte Autobahnnetz in der Europäischen Union, mehr als die 13.000 Kilometer in Deutschland. Dennoch zeigt diese Liste, dass es nach wie vor bestimmte Risikostellen gibt, an denen die Verkehrssicherheit besonders beachtet werden muss. Nach Angaben der AEA ist der durchschnittliche Gefahrenindex in den letzten fünf Jahren nur um 2,4 Prozent gesunken.
Laut dem Bericht der AEA verfügt Spanien derzeit über ein riesiges Straßennetz von 165.995 Kilometern. Davon werden 26.490 Kilometer von der Zentralregierung verwaltet, die für mehr als 53 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens verantwortlich ist. Die autonomen Regionen verwalten 71.522 Kilometer (42 Prozent des Verkehrsaufkommens) und 67.983 Kilometer fallen unter die Zuständigkeit der Provinzverwaltungen und Inselräte (5 Prozent).
Abschließend betont die AEA, dass nicht nur das Fahrverhalten der Fahrer wichtig ist, sondern auch der Zustand der Straßen selbst. Die Organisation fordert gezielte Investitionen und eine Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer, um die Zahl der Unfälle an diesen „Unfallschwerpunkten“ zu reduzieren.
Quelle: Agenturen