Der geplante Testlauf für den Abtransport von Abfällen von Ibiza und Formentera nach Mallorca ist vorerst gescheitert. Meinungen im Parlament und offene Fragen bezüglich der Rechtsgrundlage verzögern das Projekt.
Eine Testphase für den Mülltransport ist auf Eis gelegt – zumindest im Moment. Am Dienstagmorgen (04.11.2025) wurde deutlich, dass der geplante Test, Abfälle von Ibiza und Formentera nach Mallorca zu transportieren, vorerst nicht stattfinden wird. Ein Dekret, das die rechtliche Grundlage schaffen sollte, scheiterte im Regionalparlament, hauptsächlich aufgrund der Ablehnung der Partei Vox.
Die Testläufe, die ursprünglich Ende Oktober oder Anfang November beginnen sollten, sind somit auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Inselverwaltung von Mallorca betont weiterhin ihr Engagement für eine schnelle Umsetzung, räumt jedoch ein, dass derzeit eine stabile Rechtsgrundlage fehlt.
Dies mag bürokratisch klingen, hat aber praktische Konsequenzen. Ohne ein gültiges Dekret kann niemand rechtssicher planen: weder Fährverbindungen noch Verträge oder zusätzliche Kapazitäten in den Anlagen bei Son Reus oder anderen Transferstationen.
Die Ankündigung hat vor Ort für Gesprächsstoff gesorgt. Umweltschutzgruppen sehen die Sache skeptischer: Transporte über das Meer verursachen Emissionen und bergen neue Risiken.
Aus Kreisen der Inselverwaltung hieß es, dass es sich zunächst um eine Testphase mit begrenzten Mengen handele, um die Infrastruktur auf Mallorca zu entlasten und die Abfallwirtschaft auf den Pitiusen zu stabilisieren. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt; geplant waren mehrere Probetransporte per Fähre in den kommenden Wochen.
Nun ist alles verschoben, und die Frage bleibt offen, wie viel Abfall überhaupt verlagert werden darf, welche Gebühren anfallen und wer die Verantwortung trägt, falls etwas schiefgeht.
Politiker aus kleineren Gemeinden fordern mehr Transparenz: Bürgermeister von Orten wie Santanyí oder Alcúdia möchten genau wissen, ob ihre Anlagen betroffen sind und wie die Abfallmengen verteilt würden. Juristische Gutachten sollen geprüft werden, und es drohen möglicherweise Einsprüche oder Gerichtsverfahren, falls die Verwaltung eine neue Verordnung ohne breiten Konsens durchsetzen will.
Kurzfristig bleibt die Situation unklar. Realistisch betrachtet wird es keinen Transport geben, bevor nicht alle Parteien an einen Tisch kommen und die rechtliche Grundlage geklärt ist. Ob dies länger dauert – Wochen oder Monate – ist schwer vorherzusagen.
Quelle: Agenturen





