Vulkan Enmedio löst zahlreiche Erdbeben aus

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Tief im Atlantik, zwischen den Kanarischen Inseln Gran Canaria und Teneriffa, liegt ein beeindruckendes Unterwasserbauwerk, das Wissenschaftlern und Einheimischen gleichermaßen Sorgen bereitet. Der Vulkan Enmedio, ein ruhender Riese auf dem Meeresgrund, hat in letzter Zeit durch Dutzende kleiner Erdbeben Aktivität gezeigt.

Die jüngsten seismischen Aktivitäten um den Vulkan Enmedio haben die Aufmerksamkeit auf die komplexe geologische Struktur des Kanarischen Archipels gelenkt. Dieser Unterwasservulkan, der im so genannten Anaga-Agaete-Kanal zwischen den beiden größten Inseln des Archipels liegt, hat in den letzten Tagen eine Reihe von Erdbeben ausgelöst.

Der Vulkan Enmedio, der 1989 nach einem Erdbeben der Stärke 5 entdeckt wurde, hat sich erneut bemerkbar gemacht. Das Instituto Geográfico Nacional (IGN) hat eine bemerkenswerte Serie von 10 Erdbeben mit einer Stärke zwischen 1,6 und 2,6 registriert. Diese seismischen Ereignisse ereigneten sich in großer Tiefe, zwischen 26 und 38 Kilometern unter der Meeresoberfläche.

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Das Auffälligste an dieser Folge war die Konzentration von sieben Beben innerhalb von nur 25 Minuten. Diese schnelle Abfolge von Beben deutet auf eine plötzliche Zunahme der geologischen Aktivität in dem Gebiet hin. Wissenschaftler spekulieren über die Ursachen dieser erhöhten Seismizität, wobei die Theorien von magmatischen Bewegungen bis hin zu tektonischen Verschiebungen reichen.

Der Zeitpunkt und die Intensität dieser Erdbeben werfen Fragen über den derzeitigen Zustand des Vulkans auf. Ist dies ein Vorbote eines größeren geologischen Ereignisses oder einfach ein natürlicher Zyklus eines aktiven submarinen Vulkans? Die Antwort auf diese Fragen erfordert eine ständige Überwachung und eingehende Forschung.

Der Vulkan Enmedio ist von seiner Basis aus stolze 470 Meter hoch, und sein Gipfel liegt etwa 1.630 Meter unter der Meeresoberfläche. Damit ist er ein beeindruckender Riese auf dem Meeresgrund, der für unser Auge nicht sichtbar ist, aber in seismologischen Daten deutlich zu erkennen ist. Der Vulkan liegt strategisch günstig 25,4 Kilometer von Teneriffa und 36,2 Kilometer von Gran Canaria entfernt, was für seine geologische Dynamik und seismischen Auswirkungen auf die umliegenden Inseln von Bedeutung ist.

Die jüngsten Erdbeben in einer Tiefe von 26 bis 38 Kilometern deuten auf seismische Aktivitäten in der tieferen Erdkruste hin. Dies ist für Seismologen wichtig und gibt Aufschluss über geologische Prozesse in der Region.

Im Februar 2022 ereignete sich am Vulkan ein Erdbeben der Stärke 3,7, das damals als erheblich eingestuft wurde. Die aktuelle Serie von Erdbeben ist häufiger und konzentrierter, wenn auch mit geringerer Stärke.

In den Tagen vor der starken Bebenserie am Vulkan Enmedio gab es auf Gran Canaria selbst ein bemerkenswertes Erdbeben. Dieses Ereignis hatte eine Stärke von 3,8 und ereignete sich in der Gemeinde Santa María de Guía im Norden der Insel. Mit einem Epizentrum in 18 Kilometern Tiefe war das Beben so stark, dass es in 14 der 21 Gemeinden der Insel zu spüren war.

Zeitpunkt und Ort dieses Bebens haben Fragen nach einem möglichen Zusammenhang mit der späteren Aktivität des Vulkans Enmedio aufgeworfen. Seismologen prüfen derzeit sorgfältig die Daten, um herauszufinden, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen gibt oder ob sie einfach nur Teil der größeren geologischen Prozesse sind, die den Archipel prägen.

Quelle: Agenturen