Wagner-Chef auf weißrussischem Boden

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 2 Minuten -

Das Privatflugzeug des Chefs der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, ist heute (27.06.2023) auf dem Militärflugplatz Machulischtschi in der Nähe von Minsk gelandet, so die Forschungsgruppe Gayun, die militärische Aktivitäten auf weißrussischem Gebiet überwacht. Das Flugzeug landete um 07.37 Uhr Ortszeit (04.37 Uhr GMT), wie aus den Daten der Flugverfolgungsseite Flightradar24 hervorgeht.

Es handelt sich um ein Flugzeug des Typs Embraer Legacy 600 mit der Registrierungsnummer RA-02795, das 2019 wegen seiner Verbindung zu Prigozhin auf die US-Sanktionsliste gesetzt wurde, allerdings mit der alten Registrierung M-SAAN. Nach Angaben von Gayun startete ein weiteres Privatflugzeug mit der Nummer RA-02878 in St. Petersburg und landete um 07.58 Uhr Ortszeit ebenfalls auf dem Militärflugplatz Machulischtschi.

Lesetipp:  Meliá-Gruppe erwirtschaftet im ersten Halbjahr 46,1 Millionen Euro
Zeitreise zum kleinen Preis! ebooks von Gustav Knudsen für den
Herbst. Alle Titel für jeweils € 3,99!

Derzeit ist nicht bekannt, ob sich Prigoschin an Bord eines dieser Flugzeuge befand, nachdem er sich am Samstag mit dem Kreml darauf geeinigt hatte, nach Weißrussland ins Exil zu gehen und im Gegenzug für die Beendigung des Aufstands nicht strafrechtlich verfolgt zu werden. Bereits am Vortag hatten einige Telegram-Kanäle behauptet, den 62-jährigen Geschäftsmann in einem Hotel in Minsk gesehen zu haben.

Zuletzt wurde Wagners Chef am Abend des 24. in der Öffentlichkeit gesehen, als er die südrussische Stadt Rostow am Don in einem Fahrzeug verließ, das er und seine Söldner übernommen hatten und von dort aus einen Kolonnenmarsch nach Moskau antrat.

Am Montag veröffentlichte er, ohne seinen Aufenthaltsort preiszugeben, eine Audiobotschaft auf seinem Telegramm-Kanal, in der er erklärte, dass der bewaffnete Aufstand nicht auf den Sturz der Regierung abziele, sondern gegen die Absicht des Verteidigungsministeriums protestiere, sein privates Militärunternehmen zu zerschlagen, indem es gezwungen werde, sich der militärischen Institution unterzuordnen.

Nach Angaben des russischen Investigativportals „Important Stories“ flog Prigoschin nach der Meuterei von Rostow am Don nach St. Petersburg, von wo aus er am Sonntag weiterflog, um am Abend in Russlands ehemalige Reichshauptstadt zurückzukehren. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko wird sich am Dienstag zu seiner Rolle als Vermittler in der Russlandkrise äußern, der größten Herausforderung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin in 23 Jahren an der Macht.

Quelle: Agenturen