Wagner-Chef der Gründer der „Troll-Fabrik“

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Der russische Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnergruppe Wagner, hat erstmals zugegeben, dass er die St. Petersburger Trollfabrik gegründet und finanziert hat, die von den USA der Einmischung in die Präsidentschaftswahlen 2016 beschuldigt wird.

„Ich war nie nur der Finanzier der Internet Research Agency. Ich habe sie erfunden, ich habe sie geschaffen, ich habe sie lange Zeit betrieben. Sie wurde geschaffen, um den russischen Informationsraum vor der rüden und aggressiven Propaganda der antirussischen Thesen des Westens zu schützen“, ließ Prigozhin über seinen Pressedienst mitteilen.

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Prigozhins Name wurde in der Vergangenheit mit einer „Troll-Fabrik“ in St. Petersburg in Verbindung gebracht, die 2016 eine Social-Media-Kampagne gestartet haben soll, um die öffentliche Meinung in den USA vor der von Donald Trump gewonnenen Präsidentschaftswahl zu manipulieren. In dem Bericht des Sonderstaatsanwalts Robert Mueller über angebliche Verbindungen zwischen Russland und Trumps Wahlkampfteam 2016 werden drei russische Unternehmen, darunter IRA, genannt, die beschuldigt werden, in den sozialen Medien „Informationskriegsführung“ zu betreiben, um die amerikanische Gesellschaft zu spalten.

Im November letzten Jahres reagierte der kremlnahe und vom Westen sanktionierte Geschäftsmann erstmals auf die Vorwürfe der Einmischung in die US-Wahl mit den Worten, „Russland habe es getan und werde es tun“.

„Meine Herren, wir haben es getan, wir tun es weiterhin und wir werden es auch in Zukunft tun“, sagte Prigoschin, der bis zum Beginn der russischen Militäraktion in der Ukraine eher im Verborgenen agierte, mit der Kriegsintervention aber an Profil gewann.

Im September letzten Jahres gab er außerdem erstmals zu, dass er 2014 das private Militärunternehmen Wagner Group gegründet hat, eine in Russland gesetzlich verbotene Struktur, die bei der militärischen Kampagne in der Ukraine, insbesondere im Osten des Landes, sehr präsent ist.

Der Geschäftsmann, der auch als „Chefkoch“ von Präsident Wladimir Putin für die Organisation von Banketten und sein Catering-Geschäft bekannt ist, wies am Dienstag (14.02.2023) auch darauf hin, dass er sich im Zusammenhang mit dem russischen Kriegseinsatz in der Ukraine mit „einer Gruppe patriotischer Blogger getroffen und ihnen jede mögliche Hilfe angeboten“ habe. „Leider lehnten sie ab, aber da ich einen freien Platz neben meinem Büro habe, gab ich ihn ihnen als Hauptquartier“ für die neue Trollarmee, die als „Cyberfront Z“ bekannt ist“, schloss er.

Quelle: Agenturen