Waldbrände in Spanien – Evakuierungen, Tote und Verletzte

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Spanien erlebt eine der schwersten Waldbrandkatastrophen seit Jahren. Sechs Großbrände in verschiedenen Regionen haben bereits riesige Landstriche zerstört und Tausende Menschen zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen. Zwei Menschen sind ums Leben gekommen, mehrere Feuerwehrleute wurden verletzt. Die Regierung hat Alarm ausgelöst und alle Rettungskräfte, einschließlich der militärischen Notfallhilfe UME, mobilisiert.

In Galicien, vor allem in der Provinz Ourense, wütet das größte Feuer des Jahres. Allein hier sind bereits mehr als 5.000 Hektar verbrannt. Ganze Dörfer wurden evakuiert und in einigen Gebieten gibt es Stromausfälle. Mehrere Straßen wurden gesperrt, um den Rettungskräften Platz zu machen. Vier Feuerwehrleute wurden verletzt, zwei davon schwer. In Chandrexa de Queixa ist die Lage ebenfalls kritisch, seit Freitag sind mindestens 3.500 Hektar Land zerstört.

Auch Kastilien und León ist schwer betroffen. In der Provinz Zamora, bei Molezuelas de la Carballeda, mussten mehr als 7.000 Menschen evakuiert werden. Ein Freiwilliger, der bei der Bekämpfung der Flammen half, kam ums Leben. Auch in Puercas gab es mehrere Verletzte. In León ist die Ausbreitung des Feuers durch starke Windböen und die Trockenheit besonders gefährlich.

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In Castilla-La Mancha bedrohen Brände sowohl Naturgebiete als auch bewohnte Gebiete. In Calera y Chozas mussten etwa 5.000 Einwohner von Alberche del Caudillo wegen des Rauchs und der Hitze in ihren Häusern bleiben. Außerdem wurde die Zugverbindung zwischen Madrid und Galicien vorübergehend eingestellt. Auch in Cáceres loderten die Flammen und zerstörten Wald- und Ackerland.

Selbst in Madrid ist das Feuer nicht weit entfernt. In Tres Cantos kam ein Mann ums Leben, als er versuchte, Pferde zu retten. In der Region werden Evakuierungen vorbereitet, da befürchtet wird, dass sich das Feuer schnell ausbreitet. Auch in Cádiz, vor allem in Tarifa, mussten Hunderte von Menschen wegen eines durch den Wind angefachten Feuers fliehen.

Premierminister Pedro Sánchez betonte, dass „alle verfügbaren Mittel” eingesetzt würden. Der Innenminister hat sich mit der Europäischen Union in Verbindung gesetzt, um sich auf zusätzliche Hilfe vorzubereiten. Nach offiziellen Angaben sind in Spanien in diesem Jahr bereits mehr als 69.000 Hektar verbrannt – eine Zahl, die voraussichtlich noch weiter steigen wird. Die kommenden Tage versprechen schwer zu werden: Hitze, Wind und Trockenheit erschweren die Bekämpfung der Brände.

Der Einsatz von Hunderten von Feuerwehrleuten, Soldaten und Freiwilligen könnte vielleicht noch das Blatt wenden, aber der emotionale und materielle Schaden ist bereits jetzt enorm. Vielen Evakuierten bleibt vorerst nur die Hoffnung, dass ihre Häuser stehen bleiben und der Wind endlich nachlässt.

Quelle: Agenturen