Für den kommenden Sommer hat die spanische Regierung beschlossen, die nationale Kampagne gegen Waldbrände zum zweiten Mal in Folge früher, nämlich am 1. Juni, zu beginnen. Dies geschah aufgrund der vorhergesagten heißen und trockenen Bedingungen. Dieser proaktive Ansatz unterstreicht die Dringlichkeit der Situation und die Bedeutung einer guten Vorbereitung auf potenzielle Risiken sowohl für die Einwohner als auch für die Besucher Spaniens.
Das Problem der Waldbrände in Spanien ist seit langem bekannt. Auf der Iberischen Halbinsel, zu der Spanien und Portugal gehören, gibt es seit Jahrhunderten Waldbrände. Sie werden häufig durch eine Kombination natürlicher Faktoren wie Trockenheit und Hitze, aber auch zunehmend durch menschliche Aktivitäten wie Unachtsamkeit oder vorsätzliche Brandstiftung verursacht.
Ein weiterer Hauptgrund für die Zunahme der Waldbrände ist der Klimawandel. Steigende Temperaturen und zunehmende Dürreperioden schaffen ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Bränden. Darüber hinaus führt die globale Erwärmung zu extremeren Wetterbedingungen wie Hitzewellen und starken Winden, die die Bekämpfung von Waldbränden erschweren.
Waldbrände haben enorme Auswirkungen auf die Ökosysteme in Spanien. Neben dem Verlust von Wäldern und Tieren verursachen sie Bodenerosion, Wasserverschmutzung und Störungen der Kreisläufe. Die Erholung kann Jahre dauern, und die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Landschaft sind erheblich.
Darüber hinaus haben Waldbrände auch erhebliche wirtschaftliche Folgen. Neben den Kosten für die Brandbekämpfung und die Aufräumarbeiten können auch die Schäden an der Infrastruktur, der Landwirtschaft und dem Fremdenverkehr schwerwiegende Auswirkungen auf die lokalen Gemeinden und die Wirtschaft haben.
Auch auf sozialer Ebene haben Waldbrände große Auswirkungen. Evakuierungen und der Verlust von Häusern können für die Betroffenen traumatisch sein. Rauch und schlechte Luftqualität stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Es ist wichtig, sich der weitreichenden Folgen von Waldbränden bewusst zu sein und Maßnahmen zu deren Verhütung und Bekämpfung zu ergreifen.
Das Estatal de Coordinación y Dirección Committee (CECOD) des Plan Estatal de Incendios Forestales hat die Waldbrandsaison 2023 bewertet. Das vergangene Jahr war von großen Waldbränden geprägt, die Flächen von mehr als 500 Hektar verwüsteten. Insgesamt wurden 19 solcher Brände registriert.
Nach vorläufigen Daten der Allgemeinen Waldbrandstatistik wurden insgesamt mehr als 7.700 Waldbrände mit einer betroffenen Fläche von 89.068,33 Hektar gezählt. Dies bedeutet, dass die Gesamtzahl der Brände und die Größe der betroffenen Fläche erheblich waren. Außerdem lag die Gesamtzahl der Unfälle um 22 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, was eine positive Entwicklung bei der Bekämpfung von Waldbränden darstellt.
Nach den Daten des Europäischen Waldbrandinformationssystems (EFFIS), die im Rahmen des Copernicus-Programms erhoben wurden, liegt Spanien (89 068 ha) an dritter Stelle, was die von Bränden betroffene Waldfläche betrifft. Griechenland (174.773 ha) und Italien (97.595 ha) liegen an erster bzw. zweiter Stelle. Die relative Fläche im Verhältnis zur Gesamtfläche des Landes beträgt 0,17 %, womit Spanien nach Griechenland (1,32 %), Portugal (0,40 %), Zypern (0,34 %) und Italien (0,32 %) das am stärksten betroffene Land ist.
Quelle: Agenturen