Wandergruppe in der Serra de Tramuntana gerettet

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Am Sonntagabend (28.09.2025) gegen 21:20 Uhr erreichte die Notrufzentrale auf Mallorca ein Anruf von einem besorgten Angehörigen. Fünf Wanderer waren nicht wie vereinbart zu ihrem Auto zurückgekehrt. Unverzüglich machten sich Teams der Guardia Civil und der GREIM-Bergrettung auf den Weg zum Torrent de Mortitx in der Gemeinde Escorca, um die Suche aufzunehmen.

Die einsetzende Dunkelheit erschwerte die Operation erheblich. Suchscheinwerfer tasteten die Umgebung ab, während Geländewagen sich ihren Weg bahnten und erfahrene Einsatzkräfte per Funk kommunizierten. Die vermissten Personen, zwei Männer und drei Frauen im Rentenalter zwischen 64 und 71 Jahren, hatten offenbar die Orientierung verloren und irrten in dem unwegsamen Gelände umher.

In solchen Situationen ist schnelles Handeln entscheidend, da die Temperaturen in der Serra de Tramuntana nach Sonnenuntergang rasch sinken und die Pfade gefährlich rutschig werden können.

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Gustav Knudsen | Kristina

Nach etwa vier Stunden intensiver Suche entdeckten die Einsatzkräfte die Gruppe kurz nach Mitternacht in der Nähe des Ausgangspunkts ihrer Wanderung. Die Erleichterung war spürbar, als leise Worte, vereinzelte Lacher und ein kollektives Aufatmen die Stille der Nacht durchbrachen. Die Wanderer zeigten Anzeichen von Dehydration, wie trockene Haut und verlangsamte Bewegungen, wiesen aber ansonsten keine schwerwiegenden Verletzungen auf. Die Beamten begleiteten die erschöpften Wanderer zurück zum Parkplatz, wo ein Rettungswagen bereitstand, um ihren Zustand zu überprüfen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause, dem Reichen von Wasser und der Abklärung möglicher Folgen konnten alle Entwarnung geben. Niemand musste stationär aufgenommen werden, wie die Guardia Civil bestätigte.

Dennoch bleibt die Erfahrung lehrreich: Ein voll aufgeladenes Mobiltelefon, ausreichend Wasser, eine Stirnlampe und die Information an Dritte über die geplante Route sind keine unnötigen Extras, sondern lebenswichtige Schutzmaßnahmen.

Einige Einheimische, die das Geschehen in einer Bar in Escorca verfolgten, bemerkten trocken: „Man sollte die Tramuntana nicht unterschätzen.“ Und sie haben Recht. Obwohl es sich nicht um Hochgebirge handelt, gibt es hier enge Schluchten und plötzliche Wetterumschwünge, und selbst vertraute Pfade können sich im Dunkeln völlig anders präsentieren. Die Guardia Civil appelliert an alle Besucher, ihre Pläne mitzuteilen, auf den markierten Wegen zu bleiben und bei Einbruch der Dunkelheit keine riskanten Abkürzungen zu nehmen.

Für die fünf Wanderer ging der Ausflug glimpflich aus. Ein kleiner Schreck, eine kalte Nacht, viel Wasser und eine Geschichte, die sie später vielleicht bei einem Espresso erzählen werden – solange sie beim Erzählen nicht vergessen, die Stirnlampe einzupacken.

Quelle: Agenturen