Im Herzen eines dichten Waldes, an der Grenze zwischen Galicien und Portugal, befindet sich ein besonderer Wanderweg, der die beiden Länder buchstäblich miteinander verbindet. Der sogenannte Pasadizo de Cevide verläuft entlang des Flusses Troncoso-Barxas und bildet einen Holzpfad, der Sie von Spanien nach Portugal führt, ohne dass Sie es fast bemerken.
Cevide, in der portugiesischen Gemeinde Melgaço gelegen, ist der nördlichste Punkt Portugals. Dort markiert ein alter Grenzstein, „Stein Nummer eins”, offiziell den Beginn des Landes. Lange Zeit war dieser Ort in Vergessenheit geraten und überwuchert, aber kürzlich wurde er renoviert, um mehr Besucher anzulocken. Dank der Holzstege und Brücken können Wanderer nun sicher und bequem die Natur auf beiden Seiten der Grenze entdecken.
Die Route führt durch eine märchenhafte Landschaft mit jahrhundertealten Bäumen, plätschernden Bächen und Überresten alter Wassermühlen. Der Holzsteg schlängelt sich teilweise über den Fluss und bietet an verschiedenen Stellen atemberaubende Ausblicke auf das grüne Tal des Miño. Die gesamte Route ist etwa 14 Kilometer lang, aber der Abschnitt mit den Pasadizos ist kürzer und ideal für Familien oder einen entspannten Spaziergang.
Auf der portugiesischen Seite können Sie in Cevide eine kleine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert besuchen, die San Antonio gewidmet ist. Im Inneren befindet sich ein schlichter Holzaltar mit vergoldeten Details. Laut den Einheimischen ist Cevide so ruhig, dass man an einem klaren Tag die Hähne aus drei Provinzen gleichzeitig krähen hören kann: Minho, Ourense und Pontevedra.
Auf der spanischen Seite können Sie die Wanderung bis zu den Flussstränden von Padrenda in der Provinz Ourense verlängern. Dort finden Sie eine rote Bank an einem Aussichtspunkt, von dem aus Sie den Grenzfluss in seiner ganzen Schönheit bewundern können. Auch das kleine Dorf A Agra mit seiner charakteristischen Brücke über den Fluss ist ein reizvoller Zwischenstopp.
Diese ruhige Grenzroute ist noch relativ unbekannt, aber genau das macht sie so besonders. Es ist ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Symbolik zusammenkommen. Es ist eine Wanderung, die nicht nur Länder, sondern auch Menschen verbindet.
Quelle: Agenturen