Während des spanischen Sommers sind Mückenstiche für viele Menschen ein Albtraum. Manche Menschen scheinen jedoch wahre Magneten für diese Insekten zu sein. Aber warum stechen Mücken manche Menschen häufiger als andere? Die gängigste Theorie besagt, dass diese Viecher je nach Blutgeschmack des Einzelnen mehr oder weniger stechen. Die wissenschaftliche Erklärung liegt jedoch in der Tatsache, dass nicht jede menschliche Haut für die „wählerischen“ Mücken gleich attraktiv ist.
Der Mensch gibt beim Atmen Kohlendioxid (CO2) ab, und dieser Geruch ist für Mücken unwiderstehlich. Je mehr Geruch, desto mehr Stiche. In einer kürzlich in Current Biology veröffentlichten Studie wurde das Verhalten der Malariamücke Anopheles gambia untersucht. Dazu ließen sie mehrere Freiwillige in speziellen Zelten auf einer Fläche von der Größe einer Eislaufbahn schlafen. Sie sammelten die Luft, die jeder von ihnen ausstieß, und ließen dann die Mücken nachts frei. Die Beobachtung ihres Verhaltens zeigte, dass bestimmte Gerüche für sie unwiderstehlich sind.
Auch wir sind nach körperlicher Betätigung attraktiver für Mücken. Beim Sport atmen wir tiefer und scheiden mehr Kohlendioxid aus, was Mücken anlockt. Außerdem produzieren wir mehr Schweiß, was ebenfalls Mücken anlockt. Studien zeigen, dass Menschen, die gerade Sport getrieben haben, bis zu 15 Mal häufiger gestochen werden als Menschen, die ruhig gesessen haben.
Manche Menschen sind von Natur aus anfälliger für Mückenstiche als andere, weil ihre genetische Veranlagung sie für Mücken attraktiver macht. Die Forschung hat gezeigt, dass Faktoren wie die Blutgruppe, der Stoffwechsel und die chemische Zusammensetzung der Haut eine Rolle bei der Anziehung von Mücken spielen.
Stechmücken werden auch von höheren Körpertemperaturen angezogen. Menschen mit höheren Körpertemperaturen, z.B. bei Fieber oder nach sportlicher Betätigung, produzieren mehr Wärme und Kohlendioxid, was sie für Mücken noch attraktiver macht.
Auch Alkoholkonsum kann die Anziehungskraft auf Stechmücken erhöhen. Wenn wir Alkohol trinken, erweitern sich die Blutgefäße in der Haut, wodurch mehr Wärme und Kohlendioxid freigesetzt wird. Außerdem bauen wir den Alkohol ab, wodurch ebenfalls bestimmte Stoffe freigesetzt werden können, die Mücken anlocken.
Frauen in bestimmten Lebensabschnitten, z.B. während der Schwangerschaft oder der Menstruation, können ebenfalls häufiger von Stechmücken gestochen werden. Dies ist auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen, die sich auf die Haut auswirken und die Produktion bestimmter Stoffe, wie z.B. Milchsäure, anregen, die Stechmücken anlocken.
Einige Medikamente und Gesundheitszustände können ebenfalls eine Rolle bei der Anziehung von Mücken spielen. So können beispielsweise Diabetes, Lebererkrankungen und einige Antidepressiva den Hautgeruch verändern und Mücken anlocken.
Quelle: Agenturen





