Was beutet Insolvenz des Reiseveranstalters FTI für Mallorca?

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Der drittgrößte deutsche Reiseveranstalter FTI ist pleite und gefährdet damit den Urlaub unzähliger Deutscher, die derzeit auf Mallorca unterwegs sind oder in den kommenden Wochen dorthin reisen wollen. Rund 11.000 Mitarbeiter des Münchner Unternehmens sind davon betroffen, nachdem ein Rettungsplan Mitte April gescheitert war und am Montag (03.06.2024) über die Insolvenz informiert wurde.

Eine Frankfurter Anwaltskanzlei ist zum Insolvenzverwalter bestellt worden, nachdem die Pleite von FTI Realität geworden ist. Die Geschäftsführung des deutschen Reiseveranstalters hatte am Wochenende mit Vertretern des Bundesfinanz- und des Bundeswirtschaftsministeriums über eine Bürgschaft zur Deckung einer Finanzierungslücke verhandelt, um den Sommer zu überstehen. Die Bundesregierung lehnte die Vorschläge jedoch ab, und laut Bild-Zeitung wurden die Mitarbeiter am Montag per Videobotschaft über die Insolvenz informiert.

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Gustav Knudsen | Kristina

Schon vor dem Konkurs waren die Buchungssysteme nicht mehr zugänglich, angeblich wegen eines technischen Defekts. Auch die Website der eigenen Hotelmarke Labranda wurde am Morgen abgeschaltet. Fünf Jahre nach der Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook (u.a. Neckermann, Öger Tours) ist dies die zweite Pleite eines großen deutschen Reiseveranstalters.

Mitte April schien die Rettung des Reiseveranstalters in greifbare Nähe zu rücken, als der US-Investor Certares ankündigte, das mit über 1 Milliarde Euro verschuldete Unternehmen zu kaufen. Das Unternehmen befand sich bereits vor der Coronavirus-Pandemie in der Krise und wurde mit 595 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (ESF) der Bundesregierung und weiteren 280 Millionen Euro von der Hausbank UniCredit, für die der Bund und das Land Bayern bürgen, über Wasser gehalten.

FTI mit Hauptsitz in München betreibt weltweit rund 90 Tochtergesellschaften und beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022-2023 erzielte die Gruppe einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro.

Quelle: Agenturen