Wassernotstand in Katalonien

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Katalonien wird von der schlimmsten Dürre seit 1916 heimgesucht. Für Millionen von Einwohnern wurde der Notstand ausgerufen. In der Region, insbesondere im Norden in den Provinzen Girona und Barcelona, gelten strenge Wasserbeschränkungen. Katalonien ist die spanische Region, die am stärksten von der extremen Trockenheit betroffen ist. Nach Jahren unzureichender Niederschläge sind die Wasserressourcen auf ein kritisches Niveau gesunken. Die Regionalregierung hat daher für mehr als 6 Millionen Einwohner den Notstand ausgerufen.

Um Wasser zu sparen, sind ab sofort strenge Maßnahmen und Verbote in Kraft. So ist es beispielsweise verboten, Swimmingpools ganz oder teilweise zu befüllen. Auch das Waschen von Autos und das Besprühen von Gärten mit Trinkwasser ist nicht erlaubt.

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Es ist verboten, Schwimmbäder in Hotels, Campingplätzen und Privathäusern (teilweise) mit Wasser zu füllen. Nur öffentliche Hallenbäder, die als Sportanlagen registriert sind, dürfen noch teilweise gefüllt werden. In ihnen ist das Schwimmen also noch erlaubt, allerdings oft mit reduzierter Kapazität. Es gibt einige wenige Ausnahmen von dem Schwimmbadverbot:

Pools, die technisch nicht entleert werden können
kleine oberirdische Schwimmbecken für Kinder (<10 m³) Pools für Tiere

Diese Becken dürfen einfach gefüllt bleiben. Ansonsten muss das überschüssige Wasser aus den Becken abgepumpt und gelagert werden.

Das Waschen von Autos mit Trink-/Hahnwasser ist verboten. Nur gewerbliche Autowaschanlagen, bei denen das Wasser wiederaufbereitet wird, dürfen noch Autos waschen. In Ausnahmefällen, z.B. nach einem Unfall, dürfen Autos noch von Hand gewaschen werden. Ansonsten müssen die Katalanen ihre Autos bis auf Weiteres schmutzig lassen oder mit einem trockenen Tuch reinigen. Auch die Straßenreinigung mit Trinkwasser ist nicht mehr erlaubt.

Die Beschränkung konzentriert sich vorerst auf die Einschränkung der Wassernutzung für industrielle und landwirtschaftliche Zwecke sowie auf die weitgehende Unterbindung der Nutzung in der Freizeit. Für die Wassernutzung sind drei Phasen vorgesehen.

Phase I

In dieser ersten Phase wurde die Wasserzuteilung auf 200 Liter pro Person und Tag reduziert, einschließlich wirtschaftlicher und kommerzieller Aktivitäten. Das Waschen von Fahrzeugen jeglicher Art ist verboten, außer in speziellen Autowaschanlagen. In diesen Fällen muss das Waschen mit recyceltem Wasser erfolgen. Die Reinigung von Straßen und Stadtmobiliar ist mit Trinkwasser verboten. Von nun an darf die Umgebung von Gemeinden nur noch bei Unfällen, Bränden oder wenn eine Gefahr für die Gesundheit oder den Verkehr besteht, gereinigt werden.

Die Bewässerung öffentlicher und privater Gärten und Grünflächen ist verboten. Lediglich das Überleben von Stadtbäumen und öffentlichen botanischen Gärten ist erlaubt. Die Bewässerung sollte mit wiederverwendetem Wasser oder Grundwasser erfolgen, vorzugsweise nachts oder frühmorgens. Was die Rasenflächen auf Sportplätzen betrifft, so dürfen nur die für den Verbandssport genutzten Felder bewässert werden.

Phase II

In Phase II werden voraussichtlich zusätzliche Beschränkungen für die Landwirtschaft eingeführt, um den Wasserverbrauch weiter zu senken. Dazu kann ein Verbot des Anbaus neuer wasserintensiver Kulturen wie Mais gehören. Das Verbot der Bewässerung kann auch auf weitere landwirtschaftliche Kulturen ausgedehnt werden.

Für Industriebetriebe kann der Wasserverbrauch weiter eingeschränkt werden. Unternehmen, die nicht lebensnotwendig sind, können verpflichtet werden, die Produktion vorübergehend einzustellen, um Wasser zu sparen. Wesentliche Sektoren wie die Energie-, Chemie- und Lebensmittelbranche werden wahrscheinlich weniger strengen Beschränkungen unterliegen, müssen aber dennoch den Verbrauch minimieren.

Phase III

Wenn Phase III erreicht ist, werden die Haushalte wahrscheinlich auf weniger als 100 Liter Wasser pro Person und Tag beschränkt sein. Die Verwendung von Trinkwasser für Tätigkeiten wie Autowaschen, Gartenbewässerung und das Füllen von Swimmingpools wird höchstwahrscheinlich vollständig verboten sein. Die Strafen und Geldbußen für Verstöße werden verschärft.

Der Fremdenverkehrssektor wird in Phase III wahrscheinlich stark betroffen sein. Hotels und andere Beherbergungsbetriebe könnten gezwungen sein, Gäste abzuweisen, um den Wasserverbrauch zu senken. Touristenattraktionen, die viel Wasser verbrauchen, wie Wasserparks und Golfplätze, müssen möglicherweise vorübergehend schließen. Dies wird sich auf die Wirtschaft Kataloniens auswirken.

Quelle: Agenturen