Welle von Klagen gegen Ryanair

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Tausende spanische Reisende bereiten Klagen gegen Ryanair vor, nachdem die Fluggesellschaft angekündigt hat, in diesem Winter die Anzahl der verfügbaren Sitzplätze drastisch zu reduzieren. Die irische Billigfluggesellschaft streicht schätzungsweise eine Million Sitzplätze in Spanien, wodurch zahlreiche Flüge wegfallen und Reisende benachteiligt werden.

Die Maßnahmen betreffen vor allem Regionalflughäfen. So schließt Ryanair seinen Stützpunkt in Santiago de Compostela und streicht Strecken ab Teneriffa Nord und Vigo. Auch Flughäfen in Zaragoza, Santander, Asturien, Vitoria und Valladolid müssen mit einer erheblichen Reduzierung der Flüge rechnen. Für Jerez bedeutet dies sogar das vollständige Ende des Flugbetriebs.

Viele Passagiere, die bereits Tickets gekauft haben, fühlen sich getäuscht und erwägen rechtliche Schritte. Laut spanischen Medien gibt es eine Welle von Klagen, wobei Verbraucherorganisationen Reisende dazu auffordern, ihre Rechte auf Rückerstattung oder Entschädigung geltend zu machen.

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Die politischen Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten. Die Partei Podemos hat eine Beschwerde bei der spanischen Wettbewerbsbehörde CNMC eingereicht. Die Partei behauptet, Ryanair nutze die Sitzplatzbeschränkung als eine Form der wirtschaftlichen Erpressung gegenüber der spanischen Regierung und dem Flughafenbetreiber Aena. Vor allem die Streichung von Verbindungen, die für Bewohner abgelegener Regionen unerlässlich sind, sorgt für Empörung, da viele touristische Routen erhalten bleiben.

Aena und die spanische Regierung verurteilen den Schritt von Ryanair scharf und sprechen von „Erpressung” und „Nötigung”. Sie betonen, dass die Flugkapazität in Spanien trotz der Maßnahmen von Ryanair dank des zusätzlichen Einsatzes anderer Fluggesellschaften um 2 Prozent steigen wird.

Die Situation droht in einen rechtlichen und politischen Streit auszuarten. Unterdessen bleibt die Unsicherheit für Reisende, die für ihre Verbindungen innerhalb Spaniens auf Ryanair angewiesen sind, groß.

Quelle: Agenturen