Das Versenden von gedruckten Weihnachts- und Grußkarten gehört für viele Menschen zu den Feiertagen. Dennoch ist seit Jahren klar, dass sich diese Tradition langsam verändert. Digitale Nachrichten nehmen zu und die Zahl der physischen Karten nimmt ab. Zahlen von Eurostat zeigen deutlich, wie groß die Rolle Spaniens um 2020 war und wie die Situation in der Europäischen Union heute aussieht.
Im Dezember 2020 veröffentlichte Eurostat Zahlen zum Druck von Weihnachts- und Grußkarten in der EU. Diese Daten beziehen sich auf das Jahr 2019 und geben einen guten Überblick über die Situation kurz vor der Corona-Pandemie. Insgesamt wurden in diesem Jahr in der Europäischen Union 59,5 Millionen Karten gedruckt.
Spanien spielte dabei eine herausragende Rolle. Etwa zwanzig Prozent aller Weihnachts- und Grußkarten in der EU wurden in Spanien produziert. Das entspricht 11,8 Millionen Karten. Damit gehörte Spanien zu den größten Kartenproduzenten in Europa. Nur Schweden und Deutschland druckten in diesem Jahr mehr Karten.
Neben der Kartenproduktion untersuchte Eurostat im Jahr 2020 auch den Post- und Kurierdienstsektor. Im Jahr 2019 waren in der EU etwa 1,5 Millionen Menschen in diesem Sektor beschäftigt. Im Vergleich zu zehn Jahren zuvor war dies ein Rückgang, was zeigt, dass der traditionelle Postmarkt bereits vor der Pandemie schrumpfte.
Fünf Jahre später zeichnet Eurostat ein aktuelles Bild der Situation in Europa. In einer Veröffentlichung vom Dezember 2025 werden die neuesten Daten zu Post- und Grußkarten vorgestellt, die auf Zahlen aus dem Jahr 2024 basieren. Daraus geht hervor, dass der Gesamtverkaufswert von Postkarten in der EU im Jahr 2024 bei rund 60 Millionen Euro lag.
Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2023, als der Wert noch bei rund 69 Millionen Euro lag. Seit 2014 ist ein struktureller Rückgang des Verkaufswerts von Karten zu verzeichnen. Nur während der Corona-Jahre gab es einen vorübergehenden Aufschwung mit einem Höhepunkt im Jahr 2022.
Auch die Beschäftigung im Post- und Kurierdienst bleibt relativ stabil. Im Jahr 2024 waren in der EU etwa 1,45 Millionen Menschen in diesem Sektor beschäftigt. Das sind durchschnittlich etwa siebzig Beschäftigte pro zehntausend Einwohner. Der Sektor ist also nach wie vor wichtig, unterstützt aber zunehmend Pakete statt Briefe und Karten.
Insgesamt zeigen die Zahlen, dass Spanien um 2020 noch eine wichtige Rolle in der europäischen Weihnachtskartentradition spielte. Gleichzeitig zeigen die jüngsten EU-Daten, dass physische Karten langsam an Boden verlieren, obwohl sie für viele Menschen immer noch eine herzliche und persönliche Geste sind.
Quelle: Agenturen





