Europa möchte weniger abhängig von amerikanischen Zahlungsunternehmen wie Visa, Mastercard und PayPal sein. Aus diesem Grund wurde Wero entwickelt, ein neues europäisches Zahlungssystem. Sechzehn große europäische Banken, darunter BBVA, Santander, Deutsche Bank und BNP Paribas, arbeiten im Rahmen der European Payments Initiative (EPI) zusammen, um dies zu ermöglichen. Wird Wero auch in Spanien als Nachfolger des beliebten Bizum ein Erfolg werden?
Wero wurde als Komplettlösung für Direktzahlungen innerhalb Europas konzipiert. Diese Plattform fungiert als Alternative zu bestehenden Systemen in Frankreich (Paylib), Deutschland (Giropay), Belgien und Luxemburg (Payconiq), den Niederlanden (iDEAL) und Spanien (Bizum). Wero ist eine Initiative der European Payments Initiative (EPI) und gewinnt zunehmend an Popularität.
Wero nutzt bestehende Bankinfrastrukturen und ist in die mobilen Apps der teilnehmenden Banken integriert, sodass Nutzer mit nur einer Telefonnummer oder E-Mail-Adresse ganz einfach Geld überweisen können. Seit dem Start im Juli 2024 in Deutschland, gefolgt von Frankreich und Belgien, hat Wero bereits mehr als 40 Millionen registrierte Nutzer gewonnen.
Ein wichtiges Merkmal von Wero ist der Fokus auf paneuropäische Interoperabilität. Während nationale Systeme wie Bizum in Spanien, iDEAL in den Niederlanden, Bancomat in Italien und Swish in Schweden auf ihr jeweiliges Land beschränkt sind, strebt Wero an, grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb der EU genauso einfach zu machen wie Inlandsüberweisungen. Das bedeutet, dass ein Nutzer in Spanien mühelos Geld an jemanden in Deutschland überweisen kann, ohne zusätzliche Kosten oder Verzögerungen.
Die EPI betont, dass Wero nicht nur eine technologische Innovation ist, sondern auch ein strategischer Schritt zur Stärkung der digitalen Souveränität Europas. Durch die Entwicklung einer eigenen Zahlungsinfrastruktur verringert Europa seine Abhängigkeit von nicht-europäischen Unternehmen und schützt die Privatsphäre und Daten seiner Bürger. Darüber hinaus bietet Wero eine kostengünstige Alternative für Händler mit niedrigeren Transaktionskosten und der Möglichkeit, Treueprogramme und Cashback-Angebote zu integrieren.
Obwohl die Einführung von Wero schrittweise erfolgt, sind die Pläne ehrgeizig. Im Jahr 2025 soll das System um Funktionen wie Online-Shopping und mobile Zahlungen erweitert werden, gefolgt von physischen Point-of-Sale-Transaktionen im Jahr 2026. Darüber hinaus ist die Integration zusätzlicher Dienste wie „Buy Now, Pay Later“-Finanzierungen, digitale Identitätsfunktionen und Treueprogramme für Händler geplant.
Die Einführung von Wero markiert einen wichtigen Meilenstein im europäischen Finanzsektor. Es bietet nicht nur eine effiziente und sichere Zahlungsmethode, sondern stärkt auch die Position Europas in der globalen digitalen Wirtschaft. Mit der Unterstützung der Europäischen Kommission und einer wachsenden Zahl von Nutzern scheint Wero gut positioniert, um eine führende Rolle in der Zukunft des Zahlungsverkehrs innerhalb der EU zu spielen.
Quelle: Agenturen