Eine neue Studie des Thinktanks Funcas zeigt, dass 51 % der Spanier keine genaue Vorstellung davon haben, wie die Renten in ihrem Land finanziert werden. Den Forschern zufolge fehlt es der Bevölkerung an Grundkenntnissen über die Funktionsweise des Systems und die Höhe der durchschnittlichen Leistungen.
Fast die Hälfte der Befragten glaubt, dass Renten ausschließlich aus Sozialabgaben der Erwerbstätigen finanziert werden, während nur eine kleine Gruppe weiß, dass auch Steuern eine Rolle spielen. Ein Viertel glaubt sogar, dass Renten vollständig aus allgemeinen Steuern finanziert werden, und 17 % sind überzeugt, dass Rentnerinnen und Rentner ihre eigenen Leistungen aus früheren Beiträgen zurückerhalten.
Auch über die Höhe der Renten gibt es Missverständnisse. Zwei Drittel der Spanier glauben, dass die durchschnittliche Rente unter dem Mindestlohn von 1.200 Euro liegt. In Wirklichkeit wird die durchschnittliche Rente im Jahr 2025 sogar über diesem Niveau liegen. Dennoch sind 66 % weiterhin davon überzeugt, dass der Betrag deutlich niedriger ist, was eine große Unterschätzung des Systems darstellt.
Nur 18 % der Befragten konnten beide Fragen richtig beantworten. Bei den Frauen ist das Wissen noch begrenzter: Nur 7 % gaben beide Antworten richtig. Laut Funcas ist dieser Mangel an Wissen keine Überraschung. Seit den 1990er Jahren wird viel über Renten gesprochen, jedoch ohne klare und neutrale Informationen. Hinzu kommt, dass viele Menschen einfach wenig Interesse an wirtschaftlichen Themen haben.
Allerdings gibt es eine weit verbreitete Sorge um die Zukunft. So machen sich 67 % Sorgen, ob ihre Rente ausreichen wird, um ohne finanzielle Probleme leben zu können. Diese Unsicherheit zeigt, dass es nach wie vor an Wissen und Vertrauen in das System mangelt.
In Wirklichkeit werden Renten in Spanien hauptsächlich aus den Sozialversicherungsbeiträgen finanziert, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber monatlich entrichten. Reichen diese Beiträge nicht aus, um alle Renten zu decken, gleicht der Staat diese Lücke mit Geldern aus dem allgemeinen Steueraufkommen aus.
Quelle: Agenturen




