Wie ist man eigentlich „früher“ mit der Hitze umgegangen?

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In den letzten Jahren ist es in Spanien, auch aufgrund des Klimawandels, immer wärmer geworden, wodurch der Sommer praktisch länger dauert. Große Teile Spaniens hatten jedoch schon immer mit hohen bis extrem hohen Temperaturen zu kämpfen; das ist nichts Neues. Heutzutage verfügen wir über verschiedene Methoden, um die Hitze zu bekämpfen, wie beispielsweise Klimaanlagen.

Die Römer herrschten 600 Jahre lang in Spanien, von 218 v. Chr. bis 409 n. Chr. Sie bauten Straßen, Aquädukte und Theater im Land und führten ihre Sprache, das Lateinische, ein, das schließlich die Grundlage für die spanische Sprache bildete. Die meisten römischen Siedlungen befanden sich im Süden Spaniens, insbesondere in den Regionen Andalusien, Extremadura und Murcia; jedoch finden sich fast überall im heutigen Spanien Überreste aus dieser Zeit. Städte wie Tarragona, Sevilla, Córdoba, Granada und Segovia wurden von ihnen gegründet. Im Norden Spaniens gab es mehr Widerstand gegen die römische Herrschaft, weshalb sie dort weniger Siedlungen errichteten. Die Herrschaft der Römer endete 409 n. Chr., als die Westgoten in die Halbinsel einfielen.

Im Laufe der Jahrhunderte hat der Mensch verschiedene Möglichkeiten entdeckt, sich abzukühlen. Die Suche nach kühleren Orten, der Genuss eiskalter Leckereien, die Sorge um ein kühles Zuhause und gelegentlich ein erfrischendes Bad sind zeitlose Methoden. In den letzten zweihundert Jahren hat die Technologie jedoch mit Erfindungen wie Kühlschränken, Ventilatoren und vor allem Klimaanlagen einen enormen Wandel gebracht. Wo die Technik versagt, kommt die Kreativität ins Spiel. Wenn wir 2000 Jahre zurückblicken, hatten die Römer bereits Techniken entwickelt, um sich unter anderem in Spanien zu kühlen.

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Die bemerkenswertesten Zivilisationen der Antike blühten in Ägypten, im Nahen Osten, in Griechenland, im zentralen Teil der italienischen Halbinsel und natürlich auch in Spanien auf – allesamt Gebiete, in denen die Sommerhitze oft besonders intensiv sein kann. Die Bekämpfung dieser Hitze muss daher für diese Völker ein wichtiges Anliegen gewesen sein. Wie immer hatte der Klassenunterschied Einfluss auf die Möglichkeiten der einzelnen sozialen Schichten. Doch vom Kaiser bis zum einfachsten Bauern wussten sich die Menschen in der Antike so gut wie möglich vor der sengenden Sommerhitze am Mittelmeer zu schützen.

Die alten Ägypter hängten bereits feuchte Papyrusmatten vor die Fenster, um die Luft in ihren Wohnungen zu kühlen. Die Römer zeichneten sich vor allem durch ihre Ingenieurskunst aus, die es ihnen ermöglichte, bei der Planung von Städten die Hitze zu berücksichtigen. Sie wählten nicht nur die am besten geeigneten Baumaterialien aus, sondern planten auch die Ausrichtung der Häuser zur Sonne und platzierten Öffnungen an strategischen Stellen, um eine angenehme Luftzirkulation zu fördern.

Reisen ist vor allem eine sommerliche Aktivität. Dies galt auch im alten Mittelmeerraum. Vor allem die wohlhabende Klasse verließ die heißen Städte auf der Suche nach Abkühlung in den Bergen oder an der Küste. Die Suche nach kühleren Orten ist ein natürliches Verhalten, das bei vielen Lebewesen, einschließlich Menschen, vorkommt. Reiche Römer, wie Kaiser und Patrizier, verfügten über spezielle Sommervillen, in die sie sich in den heißesten Monaten zurückzogen, um die frische Bergluft zu genießen oder um Zeit am Meer zu verbringen.

Die Römer, vor allem die Reichen unter ihnen, hatten im Sommer Zugang zu Eis. Viele römische Häuser waren mit einer Eiskammer ausgestattet, einem speziellen Raum mit einer Kuppel, in dem im Winter Schnee aus den Bergen gelagert wurde, der bis zum Sommer kühl blieb. Dieses Eis diente nicht nur zur Konservierung von Lebensmitteln, sondern auch zur Kühlung von Bädern und Getränken. Die Römer kannten sogar schon die Idee von Eiscreme: Sie mischten Schnee mit Fruchtsaft und Honig zu einer erfrischenden Leckerei, die sowohl schmackhaft als auch durstlöschend war.

Vor zwei Jahrtausenden verfügten die Römer bereits über verschiedene Mittel zur Bekämpfung der Hitze, wie Fächer und spezielle Krüge zum Kühlen von Wasser. In Städten mit Aquädukten konnten viele Menschen frisches Wasser genießen, das zu öffentlichen Orten geleitet wurde. Die Reicheren gingen noch einen Schritt weiter und sprühten dieses Wasser zur zusätzlichen Kühlung auf die Wände ihrer Häuser.

Hygiene war in Rom ein wichtiger Aspekt: Jede Stadt verfügte über öffentliche Toiletten und Badehäuser. Diese Badehäuser boten verschiedene Einrichtungen für Bäder und Massagen, darunter das „Frigidarium“, ein Kaltwasserbad, das an heißen Tagen perfekt war. Darüber hinaus gab es auch die „Natatio“, ein Freibad, das den modernen öffentlichen Schwimmbädern ähnelte und vielen Römern Erfrischung bot.

Quelle: Agenturen