Forscher in Spanien und Portugal schlagen diese Woche Alarm. Die Wildkatze, eine entfernte Verwandte der Hauskatze, befindet sich auf der Iberischen Halbinsel in einer ernsten Krise. Die Population ist sowohl in der zentralen als auch in der südlichen Region vom Aussterben bedroht.
Die „gato montés“ oder Wildkatze ist einer der vergessenen Brüder in der Politik zur Erhaltung bedrohter Arten. Die Wildkatze ist größer als die Hauskatze. Sie hat einen großen Schwanz mit dunklen Ringen. Sowohl im Zentrum als auch im Süden des Landes sind die Tiere immer schwerer zu entdecken. Während der iberische Luchs dank der großen Aufmerksamkeit auf dem Vormarsch ist, wird es für die Wildkatze immer schwieriger. Im Norden und Nordosten gibt es glücklicherweise noch gesunde Populationen.
Dort, wo die Tiere zu kämpfen haben, ist dies hauptsächlich auf den Mangel an Kaninchen, Unfälle mit Autos, illegale Jagd, Kreuzungen mit Hauskatzen und sogar das Vordringen des Iberischen Luchses zurückzuführen. Letzterer tötet nämlich manchmal Tiere, weil er sie als Konkurrenz betrachtet.
Das größte Problem ist die mangelnde Aufmerksamkeit, die der Wildkatze geschenkt wird. Über die genauen Bestände ist wenig bekannt. Aus diesem Grund wurde das Tier noch nicht als gefährdet eingestuft.
In Spanien ist die Wildkatze als besonderes Tier katalogisiert. Genau wie zum Beispiel eine Schwalbe. Keines dieser Tiere darf vom Menschen getötet werden, aber im Vergleich zu geschützten Arten sind die Kontrollen und Sanktionen nicht besonders streng.
Auch die Kreuzung mit Hauskatzen stellt ein besonderes Risiko dar. In Schottland beispielsweise ist die Art aufgrund der genetischen Vermischung bereits ausgestorben. Experten fordern dringend mehr Aufmerksamkeit für das Tier, in der Hoffnung, die Population positiv beeinflussen zu können.
Quelle: Agenturen