Wohin mit den Migranten auf Mallorca?

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Die Situation auf den Balearen bezüglich der Ankünfte von Migranten und Flüchtlingen ist ernstzunehmend und komplex. Zwischen Januar und September 2025 ist die Zahl der Menschen, die auf den Inseln ankamen, im Vergleich zum Vorjahr um etwa 74 Prozent gestiegen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnte die Gesamtzahl der Ankünfte bis zum Jahresende auf über 10.000 ansteigen, was eine Vervierfachung gegenüber 2023 bedeuten würde.

Besonders betroffen sind Mallorca und Formentera. Es scheint, dass die Route über Algerien häufiger genutzt wird und die Herkunftsländer der Ankommenden vielfältiger geworden sind, darunter Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara und aus Teilen Asiens.

Die Stadt Palma und ihre Umgebung sind mit der Situation stark belastet. Im Hafen sind Rettungsschiffe, Polizeiboote und ehrenamtliche Helfer präsent, die versuchen, die Ankommenden mit dem Nötigsten wie Decken, Wasser und Kaffee zu versorgen. Allerdings gibt es Engpässe bei der Unterbringung, und soziale Einrichtungen berichten von Überlastung und langen Warteschlangen bei der Registrierung.

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Ein besonders heikles Thema ist die Situation unbegleiteter Minderjähriger, die einen politischen Streit zwischen der Regional- und der Zentralregierung ausgelöst hat. Die Regionalregierung sieht sich nicht in der Lage, alle Jugendlichen unterzubringen, während die Zentralregierung auf eine Verteilung besteht.

Dieser Streit wird nun vor Gericht ausgetragen. Abgesehen von den reinen Zahlen gibt es weitere besorgniserregende Aspekte. Helfer vor Ort berichten von Erschöpfung, Krankheiten und traumatisierten Kindern. Es gibt auch Berichte über eine hohe Zahl von Vermissten, die vermutlich bei der Überfahrt ums Leben gekommen sind.

Während die Balearen einen Anstieg der Ankünfte verzeichnen, ist die Gesamtzahl der Ankünfte in Spanien und auf den Kanarischen Inseln rückläufig. Die Gründe dafür sind noch unklar, aber es werden verschiedene Faktoren wie veränderte Routen, Wetterbedingungen und verstärkte Überwachung diskutiert.

Für die Balearen bedeutet die aktuelle Situation kurzfristig eine erhebliche Belastung für die Seenotrettung, das Gesundheitswesen und die Unterbringung. Langfristig sind politische Entscheidungen über Verteilung, Hilfe und Integration erforderlich.

Quelle: Agenturen