Während der vergangenen Semana Santa erreichte Spanien einen historischen Moment: Zum ersten Mal wurde der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Dies ist zwar ein Meilenstein in der Energiewende, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich, insbesondere das Phänomen der „Curtailment“ oder der Abschaltung überschüssiger erneuerbarer Energieproduktion.`
Curtailment tritt auf, wenn mehr Strom erzeugt wird, als gerade verbraucht wird, was zur zwangsweisen Abschaltung von Windkraftanlagen oder Sonnenkollektoren führt, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Im Jahr 2024 wurden in Spanien 1,7 Terawattstunden erneuerbare Energie verschwendet, genug, um 600.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.
Für die Überproduktion gibt es zwei Hauptgründe. Erstens gibt es oft zu viel Sonnenenergie zu Zeiten, in denen wenig Strom benötigt wird. Zweitens wird viel grüne Energie in dünn besiedelten Gebieten weit entfernt von den Städten erzeugt, wo die Nachfrage gerade hoch ist. Da das Netz nicht für den Transport solcher Energiemengen ausgelegt ist, kommt es zu Problemen.
Um dieses Problem zu lösen, werden verschiedene Ideen geprüft. Große Batterien und spezielle Wasserkraftwerke könnten helfen, zusätzlichen Strom zu speichern. Auch intelligente Netzwerke, die intelligente Geräte und Computer nutzen, könnten besser steuern, wohin der Strom fließt. So müsste weniger Energie weggeworfen werden.
Auch die internationale Zusammenarbeit ist von entscheidender Bedeutung. Durch die Verbesserung der Verbindungen zu Nachbarländern wie Frankreich und Portugal kann überschüssige Energie exportiert werden, anstatt verschwendet zu werden. Diese Verbindungen sind derzeit zwar noch begrenzt, aber es wird an einem Ausbau gearbeitet, um die Exportkapazitäten zu erhöhen.
Das Problem der Verschwendung überschüssiger Energie zeigt, dass mehr als nur Investitionen in Solar- und Windenergie erforderlich sind. Auch das Netz, die Speicherung und intelligente Systeme müssen verbessert werden. Nur dann kann Spanien wirklich eine Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energien einnehmen.
Quelle: genturen





