Laut dem aktuellen Barometer des spanischen CIS (Centro de Investigaciones Sociológicas) wurde das Wohnungsproblem im April 2025 erneut zum größten Problem in Spanien erklärt. Nicht weniger als 29 Prozent der Befragten gaben an, dass Wohnen ihre größte Sorge sei, was einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vormonat darstellt.
Das bedeutet, dass der Wohnungsmangel und die Schwierigkeiten beim Mieten oder Kaufen wichtiger sind als wirtschaftliche Probleme (von 21 Prozent genannt) und Arbeitslosigkeit (19 Prozent). Es ist das erste Mal, dass das Wohnungsproblem mit so großem Abstand an erster Stelle der Liste der nationalen Sorgen steht.
Der Grund für diesen Anstieg liegt vor allem darin, dass immer mehr Menschen Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden, sowohl auf dem Kauf- als auch auf dem Mietmarkt. Vor allem junge Menschen und Menschen mit mittlerem Einkommen haben Probleme, geeigneten Wohnraum zu finden. Steigende Immobilienpreise, das begrenzte Wohnungsangebot und der Einfluss von touristischen Vermietungen sorgen für zusätzlichen Druck auf den Wohnungsmarkt.
In verschiedenen Städten Spaniens, darunter Barcelona und Madrid, gab es bereits mehrere Demonstrationen, bei denen Bürger ihrer Frustration über den Mangel an bezahlbarem Wohnraum Ausdruck verliehen haben. Sie fordern von der Regierung mehr Maßnahmen zur Gewährleistung des verfassungsmäßigen Rechts auf Wohnraum. Die Forderung ist klar: Es müssen schnell Lösungen gefunden werden, bevor das Problem weiter eskaliert.
Gleichzeitig scheint die Aufmerksamkeit für wirtschaftliche Fragen, die lange Zeit ganz oben auf der Liste der Sorgen standen, etwas nachzulassen. Dennoch bleibt auch die Arbeitslosigkeit ein wichtiges Thema, zumal einige Sektoren nach wie vor mit Instabilität zu kämpfen haben.
Die Tatsache, dass die Wohnungskrise so stark in den Vordergrund rückt, deutet auf eine wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung hin. Obwohl die Regierung einige Maßnahmen angekündigt hat, wie Mietbeschränkungen und Sozialwohnungsbauprojekte, halten viele Menschen diese Schritte für zu langsam oder unzureichend.
Quelle: Agenturen