Spanien hat es seit mehr als zehn Jahren nicht geschafft, die Zahl der Verkehrstoten weiter zu senken. Nach einer deutlichen Verbesserung zwischen 2003 und 2013 ist die Zahl der Opfer seitdem nahezu unverändert geblieben. Jedes Jahr kommen immer noch zwischen 1.600 und 1.800 Menschen auf den spanischen Straßen ums Leben.
Laut der Opferorganisation Stop Accidentes herrscht Stillstand. Trotz der hohen Zahl an Todesfällen sorgt dies kaum für gesellschaftliche Empörung. Das bereitet der Organisation Sorgen, da die Verkehrssicherheit dadurch weniger dringlich erscheint als andere Probleme.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern schneidet Spanien nicht schlecht, aber auch nicht gut ab. Das Land liegt unter dem europäischen Durchschnitt, bleibt aber deutlich hinter Ländern wie Schweden und Norwegen zurück, wo die Zahl der Verkehrstoten viel geringer ist. Diese Länder investieren seit Jahren stark in Prävention und strengere Vorschriften.
Auffällig ist, dass sich das Profil der Opfer verändert hat. Während früher vor allem junge Fahrer ums Leben kamen, sind es heute zunehmend Menschen mittleren Alters und ältere Menschen. Auch Motorradfahrer machen einen immer größeren Anteil der Verkehrstoten aus.
Zahlen der Dirección General de Tráfico (DGT) zeigen, dass bei etwa 35 Prozent der tödlichen Unfälle Alkohol, Drogen oder bestimmte Medikamente im Spiel sind. Ablenkungen, wie die Nutzung des Mobiltelefons während der Fahrt, bleiben ebenfalls eine wichtige Ursache.
Stop Accidentes plädiert daher für strengere Maßnahmen. So wird an niedrigeren Alkoholgrenzwerten für Fahrer und einem verstärkten Einsatz von Technologien in Autos gearbeitet, die gefährliches Fahrverhalten einschränken können. Ohne neue Maßnahmen droht die Zahl der Verkehrstoten auch in den kommenden Jahren hoch zu bleiben.
Quelle: Agenturen



