Die Kriminalpolizei der Guardia Civil in Manacor auf Mallorca hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Urheberschaft eines Angriffs auf ein Zentrum für minderjährige Einwanderer in Cala Rajada zu ermitteln. Mehrere Unbekannte, die einem Zigeunerclan angehören könnten, der mit einigen algerischen Jugendlichen verfeindet ist, gaben aus einem fahrenden Auto heraus Schüsse mit einem Gewehr ab, so dass das Gebäude evakuiert werden musste und vorübergehend geschlossen wurde.
Wie die Zeitung Ultima Hora aus städtischen Kreisen erfuhr, ereignete sich der Vorfall am vergangenen Mittwochnachmittag (14.08.2024) gegen 16 Uhr, als sich ein graues Auto, besetzt mit mehreren Personen, dem Zentrum für Minderjährige näherte.
Dann holten sie aus dem Fenster eine Schrotflinte hervor, die sich als Luftdruckgewehr entpuppte, und schossen wiederholt auf die Fassade und die Fenster. Mindestens vier Bleigeschosse trafen das Gebäude, aber glücklicherweise gab es keine Verletzten.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter zwischen zwölf und vierzehn Schüsse abgefeuert haben könnten. Das Fahrzeug umkreiste das Gebäude mehrmals, bevor es abrupt beschleunigte und flüchtete. Die örtliche Polizei und die Guardia Civil wurden zu dem Vorfall alarmiert und verfügbare Patrouillen wurden in das Zentrum entsandt, während andere nach den Insassen des flüchtigen Autos suchten. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem verwendeten Luftgewehr um ein Kaliber 5,5 handelte.
Infolge der Schießerei wurde das Zentrum evakuiert und die Kinder auf andere Einrichtungen verteilt. Rassistische Spannungen in Cala Rajada zwischen Roma und algerischen Clans sind nicht neu. Seit Wochen beschuldigen die Ersteren die Letzteren, eine Reihe von Raubüberfällen und Diebstählen am Strand und in Geschäften begangen zu haben. Der versuchte Diebstahl eines Mopeds von einem Spanier durch eine Gruppe von Nordafrikanern löste Spannungen in der Gegend aus, doch das rasche Eingreifen der Guardia Civil und der örtlichen Polizei verhinderte eine Eskalation der Situation. Die Schießerei könnte die Rache für diesen Vorfall sein.
Quelle: Agenturen
