Zwei bekannte Naturgebiete in Spanien wurden kürzlich von der UNESCO in die Liste der Biosphärenreservate aufgenommen. Diese Anerkennung wurde bei einer Zeremonie in Agadir, Marokko, bekannt gegeben. Dort erhielten auch 11 weitere Naturparadiese weltweit diesen Status.
Ein Biosphärenreservat ist ein von der UNESCO anerkanntes Gebiet, das die wirtschaftliche Entwicklung mit dem Schutz der Natur verbindet. Dies geschieht im Rahmen des Programms Mensch und Biosphäre (MAB), das wissenschaftliche, wirtschaftliche und pädagogische Aspekte zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung miteinander verbindet.
Nach der Anerkennung durch die UNESCO dient ein Gebiet als Testgebiet für nachhaltige Entwicklung. Die Menschen gewinnen wissenschaftliche Erkenntnisse und erforschen innovative Methoden zum Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur.
Selva de Irati
Die Selva de Irati in den westlichen Pyrenäen Navarras ist bekannt für ihre ausgedehnten Buchen- und Weißtannenwälder. Dieses Waldgebiet mit einer Fläche von über 500 km² ist der zweitgrößte und am besten erhaltene Buchenwald Europas und beherbergt eine reiche Artenvielfalt. Nur der Schwarzwald in Deutschland hat eine größere Fläche. Die lokale Bevölkerung spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewirtschaftung und Erhaltung dieses Gebiets.
In dem Gebiet gibt es zahlreiche Wanderwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, und jede Jahreszeit hat ihren eigenen Reiz. Vor allem der Herbst ist etwas Besonderes, wenn sich die Buchenblätter herbstlich färben. Im Winter können Sie im Skilanglaufgebiet Abodi Langlaufski und Schneeschuhe laufen. Die Wälder sind auch reich an lokalen Legenden und Mythologien. Sie sind die Heimat von Fabelwesen wie dem Basajaun, einer Art Waldwächter oder Waldgeist, der nach baskischem Volksglauben über den Wald wacht.
Val d’Aran
Das Val d’Aran liegt auf der Nordseite der Pyrenäen in Katalonien, nahe der französischen Grenze. Diese Lage verleiht ihm ein Klima, das eher dem Südfrankreichs ähnelt. Das Gebiet zeichnet sich durch seine einzigartigen Landschaften, seine reiche Geschichte und sogar seine eigene Sprache, das Aranesische, eine Variante des Okzitanischen, aus. Die Anerkennung durch die UNESCO hebt sowohl die natürliche Schönheit als auch die reiche Kultur der Region, einschließlich der aranesischen Sprache, hervor. Dieses Gebiet ist ein Beispiel dafür, wie kulturelles Erbe und natürliche Schönheit in Harmonie erhalten werden können.
Das Val d’Aran ist das einzige atlantische Tal in den Pyrenäen mit beeindruckenden Gletscherseen. Reichliche Niederschläge sorgen für ein üppiges Grün in diesem Gebiet. Kilometerlange markierte Wanderwege locken viele Naturliebhaber an. In der Nähe befindet sich das Skigebiet Baqueira-Beret, und im Sommer ist die Gegend ideal für Outdoor-Fans. Diese können Mountainbiking, Rafting, Canyoning, Klettern und Reiten betreiben.
Die Anerkennung dieser Gebiete als Biosphärenreservate stellt einen wichtigen Schritt für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Entwicklung dar. Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO, betonte, dass diese Reservate eine wesentliche Rolle beim Schutz der Umwelt und bei der Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort spielen.
Das spanische Netz der Biosphärenreservate umfasst nicht weniger als 55 Reservate. Davon sind vier Reservate grenzüberschreitend, drei werden mit Portugal und eines mit Marokko geteilt. Zu den Biosphärenreservaten in Spanien gehören: Sierra de Grazalema, Doñana, Sierra Nevada, Marismas del Odiel und Sierra de Cazorla in Andalusien, die Inseln Lanzarote, El Hierro und Menorca, der Naturpark Somiedo in Asturien und die Picos de Europa in Asturien und Kantabrien.
Quelle: Agenturen