100-prozentige Steuer für ausländische Hauskäufer in Spanien

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Die spanische Regierung erwägt die Einführung einer neuen Steuer auf den Erwerb von Wohneigentum durch nicht in Spanien ansässige Ausländer aus Ländern außerhalb der Europäischen Union. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Verfügbarkeit von Wohnraum für Inländer zu erhöhen und Spekulationen zu bekämpfen. Im Jahr 2023 kaufte diese Käufergruppe 16.715 Wohnungen in Spanien, was nur 2,6 % der Gesamtzahl ausmachte. Die überwiegende Mehrheit der Käufe wurde von in Spanien ansässigen Personen getätigt, auf die 79 % aller Transaktionen entfielen, gefolgt von Ausländern aus der Europäischen Union, darunter Belgier und Niederländer.

Ausländer, die in Spanien leben, oder EU-Bürger, die hier einen Zweitwohnsitz suchen, stellen ein weiteres Segment des Marktes dar. Die meisten Nichtwohnungskäufer von außerhalb der EU kamen aus Ländern wie dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten, Russland, der Ukraine, China und mehreren lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien und Kolumbien. Einige Käufe zielten darauf ab, ein „goldenes Visum“ zu erhalten, eine Aufenthaltsgenehmigung, die Käufern gewährt wird, die eine Immobilie im Wert von mehr als 500.000 Euro erwerben. Diese Regelung läuft jedoch am 1. Mai aus.

Wie genau die Steuer eingeführt werden soll, ist noch nicht klar. Eine Möglichkeit ist die Anpassung der bestehenden ‚Impuesto sobre Transmisiones Patrimoniales‘ (ITP), einer Steuer auf die Übertragung von bestehenden Immobilien. Die ITP wird jedoch von den autonomen Regionen verwaltet, die ihre eigenen Sätze und Regeln festlegen. Dies kann eine einheitliche Anpassung erschweren. Eine andere Möglichkeit wäre die Einführung einer völlig neuen Steuer. Dabei würden nur die Käufer bestehender Häuser besteuert, da Neubauten nicht unter den ITP fallen.

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Die Pläne haben unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Einige Experten bezweifeln die Wirksamkeit der Maßnahme, da Nichtwohnungskäufer aus Nicht-EU-Ländern nur einen kleinen Teil des Marktes ausmachen. Andere warnen vor möglichen rechtlichen Problemen, insbesondere wenn sich die neue Steuer mit bestehenden Regelungen überschneidet. Gleichzeitig betont die Regierung, dass dies Teil einer umfassenderen Strategie sei, um den Wohnungsmarkt in Spanien für Einheimische leichter zugänglich zu machen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Pläne entwickeln und welche Auswirkungen sie tatsächlich haben werden. Vorerst hofft die Regierung, dass diese und andere Maßnahmen dazu beitragen werden, den Druck auf den Wohnungsmarkt zu verringern und spekulative Praktiken einzudämmen.

Quelle: Agenturen