23.04. Sant Jordi – Tag des Buches und der Rose auf Mallorca

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Am Tag des Sant Jordi schenkt man sich auf Mallorca – wie in ganz Katalonien – eine Rose oder ein Buch. Nicht nur Paare untereinander. Dokumente belegen, dass die Tradition, am Tag des Sant Jordi Rosen als Symbol der Liebe zu verschenken, bereits in das 15. Jahrhundert zurück geht, wenn auch das genaue Datum nicht bekannt ist. Auch warum dieser Tag zum Tag der Liebenden und Sant Jordi zum Schutzpatron der Liebenden wurde, ist nicht mit Sicherheit geklärt. In der bekanntesten Georg-Legende befreite er zwar die Prinzessin vom Drachen, er heiratete sie aber nicht, da nicht die Liebe sondern die Taufe inhaltliches Ziel dieser Legende ist.

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1926 erklärt Spanien den 23. April, dem Todestages von Cervantes, dem wohl berühmtesten spanischen Schriftstellers, als Tag des Buches. Diese Tradition hat man den Engländern abgeschaut, die es ebenso mit dem Todestag von Shakespeares, ihres berühmtesten Schriftstellers, halten. Sheakespeare starb am 23. April 1616.

Es war Zufall, dass der Tag mit dem Namenstag des Sant Jordi zusammenfiel. Das führte aber dazu, dass der Tag des Buches kaum gefeiert wurde. Erst viel später wurde in der Bevölkerung aus dem Tag der Liebenden auch ein Tag der Literatur.

1995 erklärte die UNESCO den 23. April zum Internationalen Tag des Buches der UNESCO und des Urheberrechts. Es soll hier gewürdigt werden, dass das Buch historisch gesehen am meisten zur Verbreitung von Wissen beigetragen hat. Die Verbreitung von Büchern ist eine kulturelle Bereicherung in der ganzen Welt.

Wie bei vielen fest in die Gesellschaft verwurzelten Traditionen weiß man heute nur noch wenig über deren Ursprung. Um die Traditionen am Tag des Sant Jordi zu verstehen, muss man ein wenig in die Geschichten und Legenden, die um den Heiligen Georg ranken, hineintauchen.

Obwohl Georg im Mittelalter in ganz Europa verehrt wurde, weiss man heute über die historische Figur recht wenig. Man ist sich sicher, dass er um 300 als römischer Soldat diente. Er galt als christlicher Märtyrer, der sich nicht gegen seinen Glauben stellte. Der Name „Georgius“ bedeutet Bauer, was vielleicht der Grund ist, dass die katholische Lithurgie einen Tag im Frühling als seinen Namenstag auserkoren hat. Er gilt auch als Beschützer der Ernte.

Daneben gilt er auch als Beschützer der Verliebten, was erklärt, dass seit dem 15. Jahrhundert am Tag des Sant Jordi ein großer Rosenmarkt stattfindet.

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So wenig von der historischen Figur bekannt ist, so sehr ranken sich die Mythen und Legenden um den katalanischen Schutzpatron. Eine Legende erzählt von seinem sieben Jahre andauernden Martyrium. In den sieben Jahren der Folter legte Sant Jordi nie seinen Glauben ab. Diese Legende erklärt, weshalb Jordi als Heiliger Patron der Ritter des byzantischen Reiches auserwählt wurde. In dieser Zeit wurde er um Hilfe gerufen, um gegen die „Ungläubigen“ zu siegen. Neben Katalonien wurde er auch zum Schutzpatron u.a. von England, Georgien, Griechenland und Serbien gewählt.

In der bekanntesten und populärsten Sage wird beschrieben, wie er einen Drachen in dem unendlichen Land Silene besiegte. Dieser Drache vergiftete die Atemluft eines Dorfes. Und um ihn zu besänftigen, opferte man ihm immer ein Lamm und eine Jungfrau, die ausgelost wurde. Eines Tages traf das Los die Prinzessin des Landes, Georg befreite sie und tötete den Drachen. Die Prinzessin und die gesamte Bevölkerung trat zum Christentum über. Seit dem 13. Jahrhundert ist die Szene, in der er auf einem Schimmel reitend mit einer Lanze den Drachen tötete, die am weitesten verbreitete Abbildung von Sant Jordi.