Die spanische Regierung hat am 2. September 2025 während der wöchentlichen Ministerratssitzung den Gesetzentwurf zur Streichung autonomer Schulden durch den Staat verabschiedet. Es handelt sich um maximal 83,2 Milliarden Euro an Schulden von Regionen innerhalb des regulären Finanzierungssystems; das Baskenland und Navarra fallen nicht darunter.
Andalusien und Katalonien profitieren am meisten: Andalusien erhält einen Schuldenerlass von 18,8 Milliarden Euro, gefolgt von Katalonien mit 17,1 Milliarden Euro. Danach folgen die Region Valencia mit 11,2 Milliarden Euro und die Region Madrid mit 8,6 Milliarden Euro.
Auch andere Regionen profitieren erheblich: Castilla-La Mancha (4,9 Milliarden), Galicien (4 Milliarden), Castilla y León (3,6 Milliarden), Murcia (3,3 Milliarden), Kanarische Inseln (3,2 Milliarden), Aragón (2,1 Milliarden), Balearen (1,7 Milliarden), Extremadura (1,7 Milliarden), Kantabrien (0,8 Milliarden) und La Rioja (0,4 Milliarden).
Die Schulden verschwinden nicht vollständig, sondern werden vom spanischen Staat übernommen. Dadurch können die Regionen Zinskosten in Höhe von schätzungsweise 6 bis 7 Milliarden Euro einsparen. Dieses Geld kann dann für öffentliche Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Bildung verwendet werden.
Das Verteilungsmodell besteht aus drei Phasen: Zunächst werden 75 Prozent auf der Grundlage der sogenannten „angepassten Bevölkerung” verteilt (wobei unter anderem die Alterung und die Bevölkerungsverteilung berücksichtigt werden). Anschließend wird jeder Region garantiert mindestens 19 Prozent ihrer Schulden erlassen. Schließlich erhalten die finanziell schwächeren Regionen oder diejenigen mit einer höheren Steuerautonomie eine zusätzliche Entschädigung von maximal 10 Prozent.
Die Maßnahme geht auf eine Vereinbarung zwischen der PSOE und der ERC zurück, die für die Amtseinführung von Ministerpräsident Pedro Sánchez und die Haushaltsvorschläge für 2026 von entscheidender Bedeutung ist. Obwohl viele Regionen mit einer Regionalregierung der Oppositionspartei PP die Maßnahme als ungerecht ablehnen, betont die Regierung, dass „sieben von zehn erlassenen Euro gerade an PP-Gebiete gehen”. Die Teilnahme ist freiwillig: Jede Region muss innerhalb einer vereinbarten Frist ein bilaterales Abkommen unterzeichnen.
Quelle: Agenturen




