Die Koalition „Flottille der Freiheit“ meldete am frühen Montagmorgen (09.06.2025), dass die Besatzung des Hilfsschiffs Madleen mit 12 Aktivisten an Bord, darunter die Aktivistin Greta Thunberg, „von israelischen Streitkräften entführt“ worden sei.
In einem Beitrag auf X schrieb die humanitäre Organisation: „SOS! Die Freiwilligen der ‚Madleen‘ wurden von israelischen Streitkräften entführt. Setzen Sie Druck auf Ihre Außenministerien und helfen Sie uns, sie in Sicherheit zu bringen!“
Die Beiträge in den sozialen Netzwerken wurden von Videobildern mit Botschaften aller Aktivisten der Schiffsbesatzung begleitet.
In einem der vorab an Bord der Madleen aufgenommenen Videos bat die schwedische Aktivistin Greta Thunberg um internationale Hilfe: „Ich komme aus Schweden (…) Wenn Sie dieses Video sehen, werden wir gerade in internationalen Gewässern von israelischen Besatzungstruppen oder Truppen, die Israel unterstützen, abgefangen und entführt”, erklärte sie.
„Ich fordere alle meine Freunde, Familienangehörigen und Kollegen auf, Druck auf die schwedische Regierung auszuüben, damit sie mich und die anderen so schnell wie möglich freilässt“, lautete die Botschaft der Aktivistin.
Die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, schrieb wenige Minuten zuvor in ihrem sozialen Netzwerk, dass sie den Kontakt zum Schiff verloren habe und dass „angesichts der Berichte, wonach die Madleen von israelischen Streitkräften in internationalen Gewässern abgefangen und beschlagnahmt wurde, die britische Regierung dringend um eine umfassende Aufklärung bitten und die sofortige Freigabe des Schiffes und seiner Besatzung sicherstellen muss“.
Das israelische Außenministerium teilte seinerseits mit, dass „alle Passagiere der „Selfie-Yacht“ wohlauf sind. Sie wurden mit Sandwiches und Wasser versorgt. Die Show ist vorbei“, versicherte die jüngste Veröffentlichung des Ministeriums, begleitet von einem Video mit den Aktivisten.
Das Schiff war am Sonntag von der ägyptischen Küste aus in See gestochen und hatte laut einer Erklärung der Organisatoren der Kampagne seinen Weg fortgesetzt, um humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen.
Das israelische Ministerium fügte in seiner heutigen Veröffentlichung hinzu: „Während Greta und andere versuchten, eine Medienprovokation mit dem einzigen Ziel der Publicity zu inszenieren – und dabei nicht einmal eine LKW-Ladung Hilfsgüter mitbrachten –, sind in den letzten zwei Wochen mehr als 1200 LKWs mit Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen gefahren.
BREAKING:
Footage shows the moment when Israeli forces intercepted Freedom Flotilla Madleen Ship in international waters and kidnapped the 12 activists, asking them to surrender and raise their hands including EU Parliament member.
The ship was hijacked and is now forced by… pic.twitter.com/38euD3Pvgl
— Suppressed News. (@SuppressedNws) June 9, 2025
Darüber hinaus hat die Gaza Humanitarian Foundation fast 11 Millionen Mahlzeiten direkt an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen verteilt.“
Laut der Erklärung der israelischen Regierung „geht es hier nicht um Selfies auf Instagram“, und sie kam zu dem Schluss, dass „die geringe Menge an Hilfsgütern, die sich auf der Yacht befand und von den ‚Prominenten‘ nicht verbraucht wurde, über echte humanitäre Kanäle nach Gaza gebracht wird“.
Das Schiff, das unter britischer Flagge fährt und Teil der Koalition „Freedom Flotilla“ ist, lief vor sieben Tagen von Sizilien (Italien) aus mit Ziel Gaza aus, um „humanitäre Hilfe zu liefern, die israelische Blockade zu durchbrechen und auf das anhaltende Leiden in der palästinensischen Enklave aufmerksam zu machen“.
Quelle: Agenturen
