Die etwas andere Kinderbetreuung

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In der Welt der sozialen Medien und des Influencer-Marketings hat in letzter Zeit ein Phänomen für viel Aufsehen gesorgt: der sogenannte „Kinderspaziergangsservice“. Dieses umstrittene Konzept, bei dem Eltern einen professionellen Spaziergänger anheuern können, um ihre Kinder in Parks und auf öffentlichen Plätzen zu begleiten, wurde von bekannten spanischen Influencern wie Laura Escanes, Tania Llasera und Ana Peleteiro beworben. Obwohl die Idee auf den ersten Blick absurd erschien, entpuppte sie sich als Teil einer cleveren Werbekampagne des Brillenhändlers Multiópticas, um auf ein wachsendes Problem aufmerksam zu machen: Kurzsichtigkeit bei Kindern.

Der so genannte „Kinderspaziergangsservice“ (paseadores de niños) wurde als neue Dienstleistung vorgestellt, bei der Eltern einen professionellen „Kinderbegleiter“ anheuern können, der ihre Kinder bei Aktivitäten im Freien begleitet und führt. Die Kinder würden mit einem Geschirr ausgestattet und in Parks und an öffentlichen Plätzen an die frische Luft gebracht, um sich zu bewegen. Dies ist vergleichbar mit einem „Hundespaziergangsservice“, bei dem eine Person mehrere Hunde an der Leine führt.

Um diesem fiktiven Dienst Glaubwürdigkeit zu verleihen, schuf Multiópticas ein ganzes Universum um ihn herum. Es wurden Social-Media-Seiten auf Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube sowie eine speziell gestaltete Website eingerichtet. Mehrere bekannte Influencer wie Laura Escanes, Ana Peleteiro, Tania Llasera, Violeta Mangriñán, Abel Planelles, Leti Domenech, Brioenfurecida, El Show de Britten und Ceciarmy wurden engagiert, um für den Dienst zu werben und sowohl Befürworter als auch Gegner zu porträtieren, um eine Debatte anzustoßen.

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Wie nicht anders zu erwarten, führte diese Kampagne zu heftigen Reaktionen in der Öffentlichkeit. Viele waren schockiert von der Idee, dass Eltern professionelle „Spaziergänger“ anheuern, um ihre Kinder spazieren zu führen, während andere das Konzept als lächerlich und geschmacklos empfanden. Die Kontroverse sorgte jedoch für die gewünschte Publicity und gab den Anstoß zu einer tiefer gehenden Diskussion über die zugrunde liegende Botschaft.

Fake

Obwohl der Kinderwanderdienst auf den ersten Blick wie eine echte Idee wirkte, entpuppte er sich letztlich als cleverer Marketingtrick, um auf ein wachsendes Gesundheitsproblem bei Kindern aufmerksam zu machen: die Kurzsichtigkeit.

Multiópticas, das Unternehmen hinter dieser Kampagne, wollte mit dieser umstrittenen Aktion die Öffentlichkeit für die zunehmende Kurzsichtigkeit bei Kindern und deren mögliche Ursachen sensibilisieren. Nach Untersuchungen des Instituto Tecnológico de producto infantil y de ocio verbringen Kinder heute durchschnittlich nur 35 Minuten pro Tag im Freien, während Haustiere durchschnittlich dreimal am Tag ausgeführt werden.

Studien der Clínica Universidad de Navarra zufolge ist der Mangel an Bewegung im Freien und an Sonnenlicht neben anderen umweltbedingten und genetischen Faktoren eine der Hauptursachen für Kurzsichtigkeit bei Kindern. Mit dieser Kampagne wollte Multiópticas die Eltern und die breite Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dass Kinder mehr Zeit im Freien verbringen sollten, um dieser Krankheit vorzubeugen oder sie zu verzögern.

Durch die Schaffung eines fiktiven, kontroversen Dienstes und dessen Bewerbung durch Influencer gelang es Multiópticas, die Aufmerksamkeit von Millionen von Menschen zu erregen und eine breite gesellschaftliche Debatte auszulösen. Obwohl der Wanderdienst für Kinder nicht wirklich existierte, diente er als wirkungsvolle Metapher, um die Bedeutung des Spiels im Freien und eines gesunden Lebensstils für Kinder hervorzuheben.

Quelle: Agenturen