Ein neuer Bericht der Automovilistas Europeos Asociados (AEA) zeigt, dass es in Spanien immer noch Hunderte von Kilometern Straßen mit hohem Unfallrisiko gibt. Insgesamt handelt es sich um 270 Kilometer, verteilt auf 71 Strecken in 45 Provinzen. Diese Straßenabschnitte sind laut AEA bis zu zehnmal gefährlicher als der nationale Durchschnitt.
Spanien verfügt derzeit über ein ausgedehntes Straßennetz von 165.705 Kilometern. Davon sind 17.666 Kilometer Autobahnen, sowohl mautpflichtige als auch mautfreie Autobahnen und zweispurige Straßen. Damit hat Spanien die größte Anzahl an Autobahnkilometern in der gesamten EU, gefolgt von Deutschland mit etwa 13.000 Kilometern.
Die Untersuchung basiert auf Unfallzahlen aus dem Zeitraum 2019 bis 2023. In diesen fünf Jahren ereigneten sich auf diesen Strecken 1.563 Unfälle, bei denen 2.169 Menschen verletzt wurden. Die meisten Opfer erlitten leichte Verletzungen, aber an mehreren Stellen waren auch Todesfälle zu beklagen.
Von den 71 untersuchten Strecken standen 78 bereits zuvor auf der Liste der gefährlichen Straßen. Auf 45 dieser Strecken ist der Gefahrenindex in den letzten Jahren sogar noch weiter gestiegen. Laut AEA zeigt dies, dass Verbesserungen ausbleiben und dass einige Straßen immer noch nicht ausreichend sicher ausgelegt sind.
Der gefährlichste Straßenabschnitt dieses Jahres befindet sich bei Kilometer 243 der N-4a in der Provinz Ciudad Real, mit einem Gefahrenindex, der um das 598-fache über dem Landesdurchschnitt liegt. Die Straße mit den meisten registrierten Unfällen und Opfern ist die A-77a bei Kilometer 0 in der Provinz Alicante, wo sich 104 Unfälle mit insgesamt 150 Opfern ereigneten.
Die Organisation weist darauf hin, dass nicht nur menschliches Versagen wie überhöhte Geschwindigkeit oder Unaufmerksamkeit für diese Zahlen verantwortlich sind. Schlechte Straßeninfrastruktur, mangelhafte Instandhaltung und unklare Markierungen spielen laut AEA eine große Rolle bei der Entstehung von Unfällen.
Obwohl die meisten spanischen Straßen sicher und gut instand gehalten sind, warnt die AEA, dass diese sogenannten „schwarzen Punkte” besondere Aufmerksamkeit verdienen. Autofahrer sollten auf bekannten Risikostrecken besonders aufmerksam sein, insbesondere während der verkehrsreichen Ferienzeiten.
Die AEA fordert die Regierung auf, gezielt auf die gefährlichsten Strecken einzugreifen. Kleine Verbesserungen wie eine bessere Beleuchtung, breitere Standstreifen oder die Anpassung scharfer Kurven können laut der Organisation bereits viele Unfälle verhindern.
Quelle: Agenturen




