Europäische Städte versuchen, den Tourismus zu bremsen

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Bei vielen Einwohnern beliebter Urlaubsziele wächst die Unzufriedenheit mit dem Massentourismus. Mehrere Städte und Länder haben daher Maßnahmen ergriffen, um weniger Touristen anzulocken.

Spanien – Registrierungspflicht

Spanien hat ein neues Gesetz eingeführt, das Tourismusunternehmen wie Hotels, Campingplätze und Autovermietungen verpflichtet, persönliche Daten ihrer Kunden zu erfassen. Dazu gehören:

Ihr vollständiger Name
Ihr Geburtsdatum
Ihre Staatsangehörigkeit
Ihre Adresse
Ihre Kontaktangaben (Telefonnummer und E-Mail-Adresse).
Eine Kopie Ihres Reisepasses oder Personalausweises.
Angaben zu Ihren Zahlungen, z. B. die Art der Karte, mit der Sie zahlen, Ihre Kontonummer und Ihre IBAN.
Ihr Ankunfts- und Abreisedatum.
Die Anzahl der Mitreisenden.
Die Art der Unterkunft oder des Fahrzeugs.

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Diese Daten werden in einem sicheren System gespeichert, an das spanische Innenministerium weitergegeben und fünf Jahre lang aufbewahrt. Wollen Sie diese Daten nicht weitergeben? kann ein Hotel oder eine Autovermietung Sie ablehnen.

Erschreckende spanische Städte tun ihr Übriges. In Alicante, Barcelona, Málaga, Playa de Palma (Mallorca) und Marbella müssen Sie mit einem Bußgeld rechnen, wenn Sie sich mit nacktem Oberkörper auf öffentlichen Plätzen aufhalten.

Badekleidung dürfen Sie nur am Strand und in Schwimmbädern tragen. Tun Sie das auch auf der Straße oder im Supermarkt? Dann müssen Sie mit einer Geldstrafe von bis zu 750 € rechnen, je nach Stadt, in der Sie sich befinden.

Vereinigtes Königreich – Visum

Das Vereinigte Königreich verschärft die Regeln für Reisende. Ab dem 2. April 2025 brauchen Sie ein Visum, um in den Urlaub zu fahren oder umzufliegen. Das Visum wird auch als elektronische Reisegenehmigung (ETA) bezeichnet, und Sie können es online beantragen. Es kostet etwa 12 Euro. Für die Bearbeitung Ihres Antrags sollten Sie drei Arbeitstage einplanen. Beantragen Sie Ihr ETA rechtzeitig. Das Visum ist zwei Jahre lang gültig, und es gibt keine Begrenzung, wie oft Sie das Vereinigte Königreich während dieser Zeit besuchen können. Bekommen Sie während dieser zwei Jahre einen neuen Reisepass? Dann müssen Sie eine neue ETA beantragen.

Übrigens ist diese ETA nicht unbedingt dazu gedacht, Touristen zu entmutigen. Es soll vor allem eine bessere Überwachung des internationalen Reiseverkehrs in das Vereinigte Königreich gewährleisten.

Venetia – Eintrittskarte

Um den Massentourismus in Venedig einzudämmen, hat die italienische Stadt Eintrittskarten eingeführt. ür die Zeit von Mitte April bis Ende Juli 2025 muss man eine Eintrittskarte für die Stadt kaufen. Ein Tagesbesuch in der Stadt kostet dann 5 € bzw. 10 €, wenn Sie das Ticket drei Tage oder weniger vor Ihrem Besuch kaufen. Kinder bis zu 14 Jahren haben jedoch freien Eintritt, und wenn Sie in der Stadt übernachten, brauchen Sie ebenfalls kein Ticket zu kaufen.

In mehreren Küstenstädten Siziliens und Sardiniens sind die Strände so beliebt, dass sie mit Umweltproblemen zu kämpfen haben. Deshalb wurden für einige Strände Besucherbeschränkungen eingeführt. Auf Sizilien sind dies zum Beispiel:

Cala dei Gabbiani: Begrenzung auf 300 Besucher pro Tag.
Cala Biriala: Begrenzung auf 300 Besucher pro Tag.
Cala Goloritze: Beschränkung auf 250 Besucher pro Tag.
Cala Mariolu: Beschränkung auf 700 Personen pro Tag.
Cala Goloritze: keine Begrenzung, aber 6 € Eintrittskarte.

Strand Isola dei Conigli (Insel Lampedusa): Sie müssen online einen Platz für den Strand reservieren und auch ein Ticket für den Strand Spiaggia La Pelosa kaufen.

Portofino – gut für ein Selfie

Im italienischen Fischerdorf Portofino hat man einen anderen Weg gefunden, die Belästigung durch Touristen einzudämmen. Da wird man bestraft, wenn man den Verkehr aufhält, um ein Selfie zu machen.

An zwei berühmten Fotopunkten fotografieren die Menschen die bunten Häuser, das klare blaue Wasser und die Fischerboote. Hier darf jetzt nicht mehr herumlungern und den Verkehr aufhalten. Wenn Sie es doch tun dann kann das mit einem Bußgeld von 275 Euro geahndet werden.

Cinque Terre – Strafe für Flip-Flops

Die Fußwege in den Cinque Terre sind manchmal schwierig zu begehen. Weil sich viele Touristen hier verletzen, wenn sie in Flip-Flops herumlaufen, hat der Bürgermeister dies verboten. Haben Sie etwas gegen ungeeignete Schuhe? Dann müssen Sie mit einem Bußgeld zwischen 50 € und 2.500 € rechnen.

Griechische Inseln – Besucherlimit

Die griechischen Inseln Mykonos und Santorin werden jedes Jahr von Kreuzfahrtpassagieren überrannt. Die Bürgermeister dieser Inseln wollen dem entgegenwirken, indem sie eine Höchstzahl von 8.000 Passagieren pro Tag zulassen.

Amsterdam – Kampagne „Stay Away„

Auch Niederlande versucht, Touristen fernzuhalten. Amsterdam hat in den Jahren 2023 und 2024 eine „Stay Away“-Kampagne durchgeführt, um Partytouristen davon abzuhalten, in die Stadt zu kommen.

Auf der Suche nach ‚billiges Hotel Amsterdam‘ oder ‚Kneipentour Amsterdam‘ wurde dank dieser Kampagne beispielsweise ein Video gezeigt, in dem ein Mann von der Polizei verhaftet und jemand ins Krankenhaus gebracht wurde.

Inzwischen sind diese Warnvideos durch eine Website ersetzt worden, auf der Sie je nach Art Ihres Urlaubs sehen können, welche Regeln in der Stadt gelten.

Quelle: Agenturen