Der Vertreter der palästinensischen Islamistenbewegung Hamas im Libanon, Ahmad Abdel Hadi, warnte am Donnerstag (16.10.2025), dass die politische Arbeit nach dem Waffenstillstand in Gaza „noch kritischer“ sei als die militärische Phase während des Krieges mit Israel und bekräftigte, dass die aktuelle Lage nicht „weniger gefährlich“ sei.
„Wir glauben, dass die militärische Phase vorbei ist, denn was nun folgt, nämlich die politischen und diplomatischen Bemühungen, ist noch kritischer”, warnte Abdel Hadi während einer von der Gruppe organisierten Konferenz am Stadtrand von Beirut mit dem Titel „Der Sturm von Al-Aqsa: Erfolge und Herausforderungen”.
Der Verantwortliche war der Ansicht, dass der am vergangenen Freitag in der palästinensischen Enklave begonnene Waffenstillstand ein Szenario „besonderer Art” eröffnet habe, das nicht weniger gefährlich sei „als die Kriegsphase”.
In diesem Sinne räumte er ein, dass nach allem, was in den letzten zwei Jahren geschehen ist, die Einstellung der Feindseligkeiten „zweifellos“ im Interesse der palästinensischen Bevölkerung liege, betonte jedoch, dass die Hamas bislang nur die erste Phase der von US-Präsident Donald Trump geförderten Initiative gebilligt habe.
Letzte Woche trat diese Phase des Plans in Kraft, die die Einstellung der Angriffe, die Freilassung der zwanzig lebenden israelischen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene und einen teilweisen Rückzug der Truppen des jüdischen Staates vorsieht.
Der Vertreter der islamistischen Bewegung im Libanon warnte jedoch davor, dass sie nicht zulassen würden, dass eine zweite Phase des Projekts „letztendlich der Logik der Kapitulation dient”, und kritisierte, dass der Vorschlag unter anderem Trump die Entscheidungsgewalt geben würde. „Wir haben eine klare Bedingung gestellt: Die Zukunft Gazas und der Tag danach müssen von den Palästinensern selbst durch einen nationalen Konsens entschieden werden”, erklärte Abdel Hadi abschließend.
Quelle: Agenturen
