Innerhalb der spanischen Regierung nimmt die Spannung zu. Verschiedene Koalitionspartner von Ministerpräsident Pedro Sánchez lassen immer deutlicher erkennen, dass sie das Vertrauen in seine Partei, die PSOE, verlieren. Anlass dafür sind mehrere Affären rund um Korruption und Beschwerden über unangemessenes Verhalten, die nach Ansicht der Verbündeten nicht ernst genug genommen wurden.
Vor allem Sumar, der linke Koalitionspartner unter der Führung von Vize-Premierministerin Yolanda Díaz, hat den Ton verschärft. Sie ist der Meinung, dass die Situation nicht länger ignoriert werden kann und fordert echte Veränderungen innerhalb der Regierung. Laut Díaz reichen kleine Anpassungen nicht aus, sondern die PSOE muss zeigen, dass sie Verantwortung übernimmt.
Die Reaktion von Sánchez ist bisher ablehnend. Er sieht keinen Grund für eine große Umbildung seines Kabinetts und verteidigt weiterhin seine Minister. Innerhalb der PSOE wird die Kritik von Sumar als übertrieben angesehen und man spricht sogar von unnötigem politischen Schaden.
Auch andere Partner melden sich zu Wort. Die katalanische Partei ERC möchte, dass Sánchez persönlich erklärt, wie er das Vertrauen in seine Partei und die Regierung wiederherstellen will. Dies zeigt, dass selbst bei loyalen Verbündeten die Geduld langsam zu Ende geht.
Auch die baskische Partei PNV warnt offen. Wenn die Unterstützung für die Regierung weiter abnimmt und die Probleme nicht gelöst werden, könnte der Ministerpräsident ihrer Meinung nach letztendlich gezwungen sein, vorgezogene Wahlen anzusetzen.
Trotz aller Kritik ist vorerst nicht davon auszugehen, dass die Koalition Sánchez wirklich fallen lassen will. Aber die Botschaft ist klar: Die Unterstützung ist nicht mehr selbstverständlich, und der Druck auf den Premierminister nimmt von Woche zu Woche zu.
Quelle: Agenturen




