Mallorca will keinen Müll aus Ibiza

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Die Baleareninsel Ibiza sieht sich mit einer signifikanten Entsorgungs Herausforderung konfrontiert, wobei die Schwesterinsel Mallorca eine Kooperation ablehnt. Der Inselrat von Mallorca hat Pläne zurückgewiesen, Müll aus Ibiza in der Verbrennungsanlage Son Reus zu entsorgen. Dies hat die ohnehin kritische Situation auf Ibiza weiter verschärft, wo die zentrale Mülldeponie Ca na Putxa (Santa Eulària) nach Ansicht von Experten bis 2028 ihre Kapazitätsgrenze erreichen soll.

Ibizas Inselratspräsident Vicent Marí zeigte sich irritiert über die kategorische Ablehnung durch den mallorquinischen Umweltdezernenten Pedro Bestard. Dieser begründete seine Ablehnung damit, dass jede Insel für sich selbst sorgen müsse. Die Ablehnung wurde insbesondere von den ibizenkischen Politikern als überraschend empfunden, da die Müllverbrennungsanlage Son Reus mit Mitteln der Balearen finanziert wurde und derzeit nicht ausgelastet ist.

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Als letzte Option wird derzeit die Verschiffung des Abfalls aufs Festland diskutiert.Die Balearen-Regierung hat sich in diesem Konflikt bislang nicht eindeutig positioniert. Der Regierungssprecher Antoni Costa betonte zwar die „äußerst schwerwiegende“ Situation auf Ibiza, verwies jedoch darauf, dass eine Einigung durch die beiden Inselräte erzielt werden müsse. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es „in relativ kurzer Zeit“ zu einer Lösung des Konflikts komme.

Die ibizenkische Bürgerinitiative „Hay Soluciones para el Vertedero“ (dt.: Es gibt sehr wohl Lösungen für die Mülldeponie) äußerte sich in einem Schreiben an die Regionalregierung besorgt über die Folgen des Konflikts. In dem Schreiben wird betont, dass es weder möglich noch notwendig sei, einen neuen Deponiestandort zu suchen oder die bestehende Anlage zu erweitern. Als letzte Option bliebe der Transport der Abfälle auf das spanische Festland, was jedoch von der Inselverwaltung von Ibiza als wenig praktikabel angesehen wird.

Quelle: Agenturen