In Manacor auf Mallorca ist die Geburtshilfe derzeit stark eingeschränkt. Das Krankenhaus Manacor überweist seit dem 1. Dezember rund 90 % der werdenden Mütter an andere Krankenhäuser, was auf Personalmangel zurückzuführen ist.
Diese Maßnahme betrifft sowohl die Notaufnahme als auch reguläre Sprechstunden und gilt für alle Tages- und Nachtzeiten. Innerhalb des Krankenhauses herrscht Besorgnis über diese Situation. Manacor war einst ein Vorreiter in der respektvollen Geburtshilfe, doch nun zwingt der Mangel an Ärzten trotz ausreichend vorhandener Hebammen zu diesen Überweisungen.
Laut Krankenhausdirektor Ignacio Casas sind aktuell drei Gynäkologen gleichzeitig ausgefallen, wodurch es zu Engpässen kommt. Er hofft, dass sich die Lage ab dem 16. Dezember wieder normalisiert.
In der ersten Dezemberwoche gab es lediglich eine natürliche Geburt im Krankenhaus, während 14 Schwangere in andere Einrichtungen wie Inca, Son Llàtzer und Son Espases verlegt wurden. Die Zuweisung erfolgt je nach Kapazitätsauslastung der jeweiligen Krankenhäuser. Bisher mussten die Patientinnen die Transportkosten selbst tragen. Medizinisches Fachpersonal äußert die Befürchtung, dass sich diese Situation wiederholen könnte, und kritisiert die Privatisierung des Gesundheitswesens als eine mögliche Ursache. Es gäbe zwar genügend Gynäkologen auf Mallorca, aber viele scheuten den Bereitschaftsdienst in Manacor, da sie parallel in Privatpraxen tätig seien.
Die sozialistische Abgeordnete Amanda Fernández thematisierte die Situation im Parlament und kritisierte die Ministerin Manuela García. Diese wies die Kritik zurück und warf Fernández vor, das Thema für politische Zwecke zu instrumentalisieren.
Quelle: Agenturen





