Mehrheit der Älteren hat mit „edadismo“ zu tun

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Eine neue Studie in Spanien zeigt, dass Altersdiskriminierung, auch „edadismo” genannt, zu einem großen gesellschaftlichen Problem geworden ist. Mehr als 70 Prozent der Spanier über 55 Jahren geben an, jemals aufgrund ihres Alters diskriminiert worden zu sein.

Die Antena-3-Studie zeigt, dass sich viele ältere Menschen unsichtbar fühlen. Mehr als 71 Prozent der Befragten geben an, dass sie von der Gesellschaft übersehen werden, während 70 Prozent der Meinung sind, dass sie mit zunehmendem Alter als Belastung angesehen werden.

Die meisten Fälle von Altersdiskriminierung treten am Arbeitsplatz auf. Von den Menschen, die im letzten Jahr auf der Suche nach einer Arbeit waren, geben mehr als 84 Prozent an, dass ihr Alter ein Hindernis darstellte. Auch bei digitalen Dienstleistungen, im Gesundheitswesen und bei Behörden fühlen sich viele ältere Menschen ausgeschlossen oder weniger ernst genommen.

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Vor allem Frauen sind von dieser Form der Diskriminierung betroffen. Sie stehen häufiger unter dem Druck, jünger auszusehen, und fühlen sich eher aufgrund äußerer Merkmale wie graue Haare oder Falten beurteilt. Die Umfrage zeigt außerdem, dass 63 Prozent der Befragten nicht wussten, was der Begriff „edadismo” bedeutet.

Die Folgen dieser Diskriminierung sind gravierend. Viele ältere Menschen leiden unter Stress, Ängsten oder einem Gefühl der Minderwertigkeit. Ein Viertel von ihnen gibt sogar an, aufgrund von Altersdiskriminierung psychische Beschwerden entwickelt zu haben. Dennoch wird laut den Forschern noch zu wenig darüber gesprochen oder unternommen.

Die Teilnehmer der Studie plädieren für mehr Bewusstsein in der Gesellschaft und bessere Schulungen für Fachkräfte, damit das Alter kein Grund mehr für Ausgrenzung ist. Außerdem fordern sie Kampagnen, die zeigen, dass das Älterwerden keine Einschränkung sein muss, sondern vielmehr eine Quelle der Erfahrung und des Wertes.

Quelle: Agenturen