Neues spanisches Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung

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Der spanische Kongress hat kürzlich das Gesetz zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, oder Ley de Desperdicio Alimentario, in spanischer Sprache verabschiedet. Dieses Gesetz, das von der Regierung im Januar 2024 vorgeschlagen wurde, zielt darauf ab, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und erlegt verschiedenen Gliedern der Lebensmittelkette, darunter Supermärkten, Restaurants und Verbrauchern, neue Verpflichtungen auf.

Mit diesem Gesetz will Spanien im Bereich der Lebensmittelverschwendung eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen. Ziel ist es nicht nur, die Wirtschaftlichkeit zu fördern, sondern auch die Umweltbelastung zu verringern und die soziale Gerechtigkeit zu fördern, indem Lebensmittel für diejenigen bereitgestellt werden, die sie benötigen.

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Die wichtigsten Maßnahmen des Gesetzes sind:

Spende von überschüssigen Lebensmitteln: Supermärkte mit einer Fläche von mehr als 1.300 Quadratmetern sind verpflichtet, Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen einzugehen, um überschüssige Lebensmittel zu spenden. Diese Spenden sind von der Mehrwertsteuer befreit. Außerdem müssen Supermärkte ihren Kunden Produkte anbieten, die zwar weniger ansprechend aussehen, aber dennoch zum Verzehr geeignet sind.
Verpackungen für übrig gebliebene Lebensmittel anbieten: Restaurants und Bars sind verpflichtet, ihren Kunden kostenlose Verpackungen anzubieten, damit sie übrig gebliebene Lebensmittel mitnehmen können. Diese Verpackungen müssen wiederverwendbar oder recycelbar sein. Ziel ist es, das Bewusstsein der Verbraucher für Lebensmittelverschwendung zu schärfen und sie zu ermutigen, Reste mit nach Hause zu nehmen.
Umsetzung von Präventionsplänen: Alle Unternehmen innerhalb der Lebensmittelkette müssen einen Plan zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen entwickeln. Dazu gehört die Identifizierung kritischer Punkte, an denen Abfälle entstehen können, und die Umsetzung von Maßnahmen zur Minimierung dieser Abfälle. Der Plan muss auch alternative Verwendungsmöglichkeiten für überschüssige Lebensmittel enthalten, wie z.B. Spenden oder die Verarbeitung zu anderen Produkten.
Vorrang für den menschlichen Verzehr: Das Gesetz besagt, dass überschüssige Lebensmittel in erster Linie für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, entweder durch Spenden oder durch Umverteilung. Wenn dies nicht möglich ist, können die Lebensmittel zu anderen Produkten wie Säften oder Marmeladen verarbeitet werden. Wenn die Lebensmittel nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet sind, können sie als Tierfutter, Kompost oder zur Herstellung von Biokraftstoffen verwendet werden.
Verkauf von Produkten mit baldigem Verfallsdatum: Supermärkte werden dazu angehalten, Produkte mit baldigem Verfallsdatum zu reduzierten Preisen anzubieten. Dies soll Verbraucher dazu anregen, diese Produkte zu kaufen und somit die Verschwendung zu reduzieren. Außerdem sollten Verbraucher besser über den Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verbrauchsdatum informiert werden, um Verwirrung zu vermeiden.
Strafen bei Verstößen: Unternehmen, die gegen das Gesetz verstoßen, können mit einer Geldstrafe von 2.000 bis 500.000 Euro belegt werden, je nach Schwere des Verstoßes. Das Fehlen eines Präventionsplans oder die absichtliche Vernichtung von Lebensmitteln, die noch zum Verzehr geeignet sind, gilt als schwerwiegender Verstoß.
Aufklärung und Bildung: Das Gesetz betont, wie wichtig es ist, die Verbraucher aufzuklären und sie für die Auswirkungen der Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Es werden Kampagnen organisiert, um die Verbraucher darüber zu informieren, wie sie die Lebensmittelverschwendung zu Hause reduzieren und wie sie bewusster mit ihrem Lebensmittelkonsum umgehen können.

Quelle: Agenturen