Ohne Flugticket ins Flugzeug – geht das?

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 3 Minuten -

Es klingt wie etwas aus einem Film, aber es passiert wirklich: Menschen, die ohne Ticket oder Reisepass in ein Flugzeug gelangen und manchmal sogar in einem anderen Land landen. In den letzten Monaten sind mehrere auffällige Fälle in Spanien und darüber hinaus bekannt geworden, die Fragen zur Sicherheit auf europäischen Flughäfen aufwerfen.

In Menorca verschwand ein 15-jähriger autistischer Junge spurlos vom Flughafen und wurde später in Mailand in Italien wiedergefunden. Zur Überraschung seiner Eltern, die ihn kurz aus den Augen verloren hatten, und der Behörden hatte er weder ein Ticket noch einen Reisepass und wurde von niemandem begleitet. Dennoch gelang es ihm, die Sicherheitskontrollen zu umgehen und an Bord eines kommerziellen Fluges nach Italien zu gelangen, wie die Website von Antena 3 berichtet.

Laut dem spanischen Nachrichtenmedium El Cronista handelt es sich hierbei nicht um einen Einzelfall. Sicherheitsexperten warnen, dass es „beunruhigend einfach” sein kann, ohne Ausweis oder Ticket in ein Flugzeug zu gelangen. Manche Menschen schleichen sich einfach mit anderen Passagieren zum Gate, während andere Momente des Chaos oder technische Störungen bei der Boarding-Kontrolle ausnutzen.

Lesetipp:  Valencia führt versuchsweise eine 4-Tage-Arbeitswoche ein
Überlastete Stoffwechselorgane?

Auch außerhalb Europas gibt es bizarre Beispiele. So gelangte eine Frau in den Vereinigten Staaten ohne Ticket oder Bordkarte an Bord eines Fluges von New York nach Paris. Sie kam tatsächlich in Frankreich an, wurde dort jedoch festgenommen und muss nun wegen Verstoßes gegen internationale Sicherheitsvorschriften mit bis zu fünf Jahren Haft rechnen, wie die Website Infobae berichtet.

Die Luftfahrtbehörden sind besorgt, denn solche Fälle zeigen, dass die Sicherheit nicht lückenlos ist. „Es wird immer mehr automatisiert, aber die menschliche Kontrolle bleibt entscheidend”, so ein spanischer Luftfahrtexperte. Vor allem an stark frequentierten Flughäfen mit vielen Umsteigern, wie Madrid, Barcelona und Palma de Mallorca, soll es Schwachstellen in den Zugangsverfahren geben.

Die Folgen für diese sogenannten „Geisterpassagiere“ sind jedoch alles andere als harmlos. Neben hohen Geldstrafen und möglichen Gefängnisstrafen können sie für die Kosten des Fluges und für eventuelle Sicherheitsmaßnahmen, die durch ihre Aktion notwendig wurden, haftbar gemacht werden.

Spanische Flughäfen kündigen inzwischen an, ihre Kontrollen zu verschärfen. Neue Technologien wie biometrische Verifizierung und verbesserte Boarding-Scans sollen verhindern, dass jemand ohne gültiges Ticket an Bord kommt.

Quelle: Agenturen