Rückkehr zur 21-prozentigen Mehrwertsteuer auf Strom

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 3 Minuten -

Die Mehrwertsteuer auf Stromrechnungen in Spanien ist seit Freitag, dem 1. März 2024, für fast alle Haushaltskunden von 10 % auf 21 % gestiegen. Grund dafür ist der starke Rückgang des Durchschnittspreises für eine Megawattstunde (MWh) in den letzten sieben Tagen, der im Durchschnitt 5,50 € betrug. Infolgedessen lag der Strompreis im Februar auf dem Großhandelsmarkt bei durchschnittlich 40 €, fast die Hälfte weniger als im Vormonat und dreimal weniger als vor einem Jahr.

Nach einem Jahr 2023 mit einer Mehrwertsteuer von 5 % und nach der Deeskalation der Energiepreise beschloss die Regierung, für das gesamte Jahr 2024 eine Mehrwertsteuer von 10 % auf Stromrechnungen zu erheben. Voraussetzung dafür war jedoch, dass der Großhandelspreis für eine Megawattstunde über 45 € bleibt. Am 27. Dezember 2023 beschloss der Ministerrat, dass der ursprüngliche Mehrwertsteuersatz von 21 % im Folgemonat wieder gelten würde, wenn der Strompreis unter 45 € fallen würde. Und genau das ist geschehen.

Lesetipp:  Israels "wahlloses Morden" macht sprachlos
Jetzt entdecken: Krimis zum Wohlfühlen

Nach Angaben des iberischen Energiemarktbetreibers (OMIE) lag der durchschnittliche Strompreis auf dem Großhandelsmarkt im Februar bei 40 €. Da dies unter dem Referenzwert von 45 € liegt, wurde die Mehrwertsteuer am 1. März von 10 % auf 21 % erhöht. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen monatlichen Verbrauch von 190 Kilowattstunden bedeutet dies nach Berechnungen der Vergleichsseite Selectra im März etwa 4,50 Euro mehr auf der Monatsrechnung.

Diese Regelung gilt für alle Verbraucher, mit Ausnahme der rund 1,6 Millionen Begünstigten des sozialen Stromtarifs. Sie behalten das ganze Jahr über 10 % Mehrwertsteuer, unabhängig vom Strompreis. Es gibt jedoch Nuancen. Während die Verbraucher auf dem freien Markt im Vergleich zum Februar eine Preiserhöhung erfahren werden, weil die meisten einen Festpreis haben, zu dem nun ein höherer Mehrwertsteuersatz hinzukommt, kann es für die Nutzer eines regulierten Tarifs anders aussehen. Der so genannte PVPC-Tarif ist an den Großhandelspreis gekoppelt, und die Terminmärkte deuten darauf hin, dass die MWh im März deutlich unter den 40 € vom Februar liegen wird.

Der spanische Verbraucherverband Facua hat die Abschaffung des Mehrwertsteuerrabatts für Strom kritisiert. Dies werde zu Energiearmut bei vielen Verbrauchern führen, die bereits große Anstrengungen unternehmen, um ihre Energierechnungen zu bezahlen. Laut einer Umfrage des Verbandes halten sich 86 % der Verbraucher in diesem Bereich für bedürftig.

Quelle: Agenturen