Der Schriftsteller und Journalist Josep Maria Espinàs, Autor eines umfangreichen Werks, das Romane, Essays, Reiseberichte, Artikel und Memoiren umfasst, ist im Alter von 95 Jahren gestorben, wie seine Familie mitteilte. Als Journalist schrieb er im Laufe der Jahre Tausende von Artikeln in Zeitungen wie Avui und El Periódico de Catalunya und moderierte zahlreiche Talkshows auf TV3 und Canal 33. Seine fast 90 Bücher, seine täglichen Artikel und seine Auftritte im katalanischen Fernsehen machten Espinàs zu einem viel gelesenen und beliebten Autor in Katalonien.
Espinàs gehörte in den 1960er Jahren auch zu den Gründern von „Els Setze Jutges“, der Gruppe, die die Nova-Cançó-Bewegung ins Leben rief und mit Platten wie „Espinàs canta Brassens“ die Lieder von Georges Brassens in Katalonien populär machte, aber auch traditionelle katalanische Lieder vortrug. Zusammen mit Jaume Picas hat er auch den Text der Hymne des FC Barcelona verfasst.
Nach der Nachricht von Espinàs‘ Tod gab der FC Barcelona am Sonntag (05.02.2023) bekannt, dass vor dem Spiel im Camp Nou eine Schweigeminute zum Gedenken an den Mitautor des „Cant del Barça“ abgehalten wird.
Der am 7. März 1927 in Barcelona geborene Josep Maria Espinàs schloss 1949 sein Jurastudium ab, wandte sich aber bald der Literatur zu und gewann 1953 den Joanot-Martorell-Preis für seinen Roman „Com ganivets o flames“. Neben seinen Romanen und Prosasachbüchern ist Espinàs auch Autor zahlreicher Reisebücher, die er auf seinen Reisen zu Fuß durch weite Teile Kataloniens und Spaniens verfasste.
Dazu gehören „Viatge al Pirineu de Lleida“, „Viatge al Priorat“, „A peu per Castella“, „A peu pel País Basc“, „A peu per Extremadura“, „A peu per Galícia“, „A peu per Andalusia“ und „A peu per Aragó“, während er auf Spanisch „Guía del Pirineo de Lérida“ und „Guía de Tarragona“ schrieb. Mit dem Werk „L’últim replà“ gewann er 1961 den Sant-Jordi-Romanpreis. 1986 veröffentlichte er ein weiteres seiner bekanntesten Werke, eine Reihe von bewegenden Briefen an seine mit dem Down-Syndrom geborene Tochter, die unter dem Titel „El teu nom és Olga“ veröffentlicht wurden und ein in mehrere Sprachen übersetzter Publikumserfolg waren. 1983 erhielt Espinàs den von der Generalitat de Catalunya verliehenen Creu de Sant Jordi, 2013 wurde er mit dem vom katalanischen Journalistenverband verliehenen Journalistenpreis ausgezeichnet und 2015 erhielt er die Goldmedaille der Generalitat de Catalunya.
Die Familie von Josep Maria Espinàs hat sich in einer Erklärung „für die Wertschätzung bedankt, die er so selbstverständlich und über so viele Jahre hinweg von der Gesellschaft erhalten hat“.
Quelle: Agenturen